piwik no script img

heute in Bremen„Eher die Ausnahme“

FRAUEN Mit Filmen, Tanz und Mode wird in Tenever das Internationale Frauenfest gefeiert

Jutta Flerlage

55, koordiniert seit acht Jahren den Verein „Frauengesundheit in Tenever“.

taz: Frau Flerlage, warum findet Ihr Fest erst heute, einen Tag nach dem Frauentag, statt?

Jutta Flerlage: Viele von uns wollen am 8. März gern auf den Marktplatz und ins Rathaus gehen – also feiern wir einfach einen Tag später.

Warum feiert Tenever überhaupt ein eigenes Frauenfest?

Wir schauen, wo wir die Frauen stärken können, die hier leben, was ihre Ressourcen sind. Das Frauenfest ist zwar eine große Veranstaltung, aber trotzdem nur eines von vielen Angeboten, die wir für und mit Frauen anbieten.

Herrscht in Tenever denn besonders großer Handlungsbedarf?

Ja, denn hier leben sehr viele Alleinerziehende und über 80 Prozent der Frauen sind zugewandert. Viele von ihnen kommen aus Kulturen, in denen immer noch eine klassische Rollenverteilung herrscht. Das heißt: Die Frauen sind nicht berufstätig, aber zuständig für die Kindererziehung, den Haushalt und für die Pflege. Und wenn sie Fragen haben, wenden sie sich an uns.

Wie erfahren die Frauen denn überhaupt von Ihnen?

Die „AG Frauen“, die auch das Frauenfest organisiert, besteht aus unserem Verein, dem Mütterzentrum, dem Arbeitslosenzentrum und dem Haus der Familie; wir sind also gut vernetzt. Über einen Alphabetisierungskurs ist beispielsweise an uns herangetragen worden, dass Frauen sich einen Schwimmkurs gewünscht haben – das haben wir dann organisiert.

Beteiligen sich auch Väter an Ihren Angeboten?

Es kommt durchaus mal vor, dass ein Vater zum Beispiel an einer Eltern-Kind-Gruppe teilnimmt, aber das ist eher die Ausnahme.

Und das Frauenfest ist ohnehin ausschließlich für Frauen

Ganz genau und das ist auch wichtig, weil es einen geschützten Raum bieten soll.

Was steht denn auf dem Programm?

Unsere Quartiersmanagerin wird eine Rede zum Thema „Leben 4.0“ halten. Wir zeigen zwei Filme, darunter auch „One Billion Rising“, eine internationale Modenschau, eine indonesische Tanzvorführung und eventuell auch einen Bauchtanz.

INTERVIEW schn

15.30 Uhr, OTe Saal Otto- Brenner- Allee 44/46

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen