herzensort: Im Anfangsteckt ein Zauber
Neuanfänge sind etwas Feines. Sie stecken voller Potenzial und ungetrübter Hoffnung. Genau das ist das Gefühl, wenn ich zu Beginn eines neuen Jahres einen frischen Taschenkalender aufschlage – ja, ganz analog. Die Seiten sind noch unbeschmutzt. Noch keine eingetragenen Termine. Noch keine eilig notierten Halbsätze, keine vergessenen Geburtstage, keine To-do-Listen. Noch ist alles möglich.
Entsprechend zelebriere ich es, wenn ich mir im Januar einen Taschenkalender aussuche. Das Schreibwarengeschäft meines Vertrauens befindet sich in meiner Heimatstadt – eigentümergeführt. Hier bekam ich als Erstklässlerin mein erstes Mäppchen. Schreibhefte. Später einen Füller. So etwas ist prägend. Auch, wenn ich jetzt woanders wohne – zumindest den Kalender erstehe ich traditionell hier.
Ich betrete den Laden. Der vertraute Geruch aus Teppichboden und Bürobedarf kommt mir entgegen. „Habt ihr noch welche?“, frage ich Herrn Faber. Der nickt, natürlich. Zielstrebig steuere ich das Regal mit den Kalendern an. Mit dem Finger fahre ich über die Büchlein. Welcher wird mein Begleiter für dieses Jahr?
Clara Dünkler
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