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herzensortEin Vulkan im Ruhrgebiet

Schritt für Schritt geht es hinauf, zunächst über steinige Wege zwischen Büschen, dann über eine lange Treppe, die zum höchsten Punkt des Hügels führt. Ist dieser unten noch begrünt, wird er oben immer kahler; dort schreitet man zwischen Schutt und Erde hindurch. Auf dem „Gipfel“ der Halde Rungenberg in Gelsenkirchen angekommen, genießt man den weiten Blick über das flache, dicht besiedelte Land. Als stünde man auf einem Vulkan mitten im Ruhrgebiet. Von hier oben sieht man einen zweiten Hügel, direkt nebenan. Dort wie hier steht eine Skulptur am höchsten Punkt, es sind gen Himmel ragende Scheinwerfer. Nachts leuchten sie.

Der Hügel ist ein Überbleibsel des Steinkohlebergwerks Zeche Hugo, das im Jahr 2000 geschlossen wurde. Wie an vielen Orten des Ruhrgebiets ist hier aus Abraum, nicht brauchbarem Gestein, eine Abraumhalde entstanden. Diese liegt nur wenige hundert Meter von der Veltins-Arena des FC Schalke 04 entfernt. ­Sympathisch bescheiden wirkt sie mit ihren 115 Metern, in Sachen Höhe(nrausch) eher 5. Liga als 2. Liga. Doch die Ruhe hier oben ist genauso wohl­tuend wie auf dem Brocken. Jens Uthoff

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