herzensort: Dunkellilaund süß
Der Berliner Himmel ist an diesem Sonntag wolkenlos und der Görlitzer Park voller Menschen. Spaziergänger und Faulenzer blinzeln in die Sonne, Kinder fahren mit Tretrollern durch Menschengruppen, auf der Wiese sammeln sich Familien um mitgebrachte Grills. Ein paar Schritte weiter hat vor Kurzem ein Calisthenics-Park eröffnet, an den neuen Geräten trainieren junge Männer. Dazwischen steht eine dunkelgrüne Holzbank, über die sich ein Maulbeerbaum biegt.
Die Erntezeit im Juni dauert mehrere Wochen, denn Maulbeeren reifen nach und nach. An den unteren Zweigen sind sie jetzt noch hart und schmecken etwas fade, aber von der Lehne der Holzbank erreiche ich die Baumkrone, wo die Früchte viel Sonne sammeln konnten. Wenn sie reif sind, färben sie sich dunkellila und sehen so ähnlich aus wie Brombeeren, aber schmecken viel süßer. Der Saft färbt beim Pflücken meine Fingernägel dunkel.
Zum Transportieren sind Maulbeeren zu empfindlich, nach dem Ernten esse ich sie sofort. Der Grillgeruch in der Nase bricht die Süße, so schmecken sie am besten. Luisa Faust
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