herzensort: Ein bisschen Glitzer, Glitzer
Es muss zwischen den Jahren gewesen sein, als ich auf ein Instagramvideo stieß, das mich verzauberte. Zu sehen war eine athletische Person in einem kurzen Glitzerkleid, die von einer Mischung aus Handy- und Kerzenlicht angestrahlt wurde, während sie einen kitschig-schönen Ulla-Meinecke-Chanson sang. Um sie herum standen die Zuschauenden, schnipsten mit den Fingern, staunten.
Da muss ich hin, dachte ich und machte das Café Dujardin in Berlin-Wedding als Veranstaltungsort aus, in dem seit Kurzem hin und wieder ein queerer Barabend stattfindet. „Rosa Bonheur / C.U.N.T.“ heißt er – Bonheur war eine lesbische Malerin aus dem 19. Jahrhundert, die ein für ihre Zeit außerordentlich emanzipiertes Leben führte.
Das Café versprüht mit Holzbar und Messinglampen einen Hauch zwanziger Jahre und ist damit ein guter Ort für die kleine Dragshow von Rosetta Stone und Lara Boom. Sie singen, spielen eine Heiner-Müller-Szene und mixen echte Wunschzettel mit Pfeffi zu einem Shot, den sie verteilen. Mal ist man mittendrin, dann kann man wieder in Ruhe Suppe essen. Mein Herz glitzert. Anna Fastabend
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen