herzensort: Das Ende des Altbaus
Wärme ist für die Mittelschicht, zu der Sie als taz-Leserin vermutlich gehören, seit diesem Winter ein teurer Spaß. Wärme ist, das ist für Mittelschichten mindestens genauso wichtig, nun auch ein Distinktionsmittel. Wer woanders zu Besuch ist, schaut nicht mehr nur ins Bücherregal, um die Gastgeberseele zu erforschen, sondern auch auf das Innenraumthermometer. Spart man hier brav Energie, wie es die Bundesregierung anmahnt? Oder prasst hier wer mit Hitze und ist damit letztlich Putinfreund?
Der neue Wert der Wärme fordert auch architektonische Opfer: Bisher war der Gründerzeitaltbau in der Innenstadt die Wohnform, mit der sich angeben ließ. Doch der ist nun auch für die Mittelschicht unbezahlbar geworden, erst wegen der Mieten, nun auch wegen der Wärmezufuhr. Wer im Altbau wohnt oder zu Besuch ist, muss hässliche Wollsocken tragen und friert trotzdem an den Füßen. Wohl dem, der im Neubau wohnt! Hier gibt es neue Wege, sein Kapital auszudrücken: die Fußbodenheizung. Reich ist, wer im Winter 2023 ohne Socken durch die Wohnung laufen kann. Der warme Fußboden macht’s möglich. Kersten Augustin
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