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herzensortZwischen drinnen und draußen

Mühsam ist es, im Dunkeln morgens aufzustehen. Nichts da draußen scheint verlockend. Die Routine hilft etwas: Kinder wecken, frühstücken, Brote schmieren. Richtig wach werde ich erst, wenn ich aus der Tür unseres Mehrfamilienhauses trete. Mal ist die Luft schneidend kalt. Mal riecht es nach feuchtem Laub. Mal kitzeln Regentropfen herausfordernd im Gesicht. Ein Nachbar grüßt, ein Auto hupt. Und plötzlich ist da wieder diese Neugierde: Was der Tag wohl bringen mag?

Ich bin froh über diese vorsichtig freudige Regung, sie ist nicht selbstverständlich. Einem Freund, der Depressionen hatte, fehlte sie völlig. Die Lust, Menschen zu treffen, etwas zu tun, etwas zu erleben. Rauszugehen.

Der Hauseingang ist nur ein Durchgangsort, kaum jemand hält sich länger dort auf. Er ist an der Schwelle zwischen drinnen und draußen. Genau das macht ihn aus.

Auch abends ist es schön, hindurchzulaufen. Nun verhält es sich umgekehrt. Wenn die große Tür nach einem Tag mit Menschen und Gesprächen und Gedanken und Gefühlen schwer ins Schloss fällt, wartet im Flur eine erste Geborgenheit. Antje Lang-Lendorff

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