havelchaussee: Vorsicht: Skater sind Autofahrer
Es gibt Ideen, mit denen beschäftigt sich die Stadt schon seit Jahren. Und immer dann, wenn wenig anderes ansteht, werden sie wieder ausgegraben. Im Sommer etwa. So scheint es auf den ersten Blick auch mit der Debatte über den Autoverkehr auf der Havelchaussee. Und doch liegen die Dinge hier anders.
Kommentar von GEREON ASMUTH
Denn wenn SPD und Grüne nun mal wieder die Schließung der Chaussee im Grunewald für Autos und Motorräder vorschlagen, beschäftigen sie sich zwar mit einem alten Hut. Falsch liegen sie aber dennoch nicht.
Denn vor elf Jahren scheiterte der erste Versuch schließlich an einer bornierten Autolobby, die sich durch nichts stärker eingeschränkt fühlt, als wenn sie im Grünen nicht so richtig aufs Gas treten darf. Zudem hat sich seither eine Skater-Szene entwickelt, die zu Recht mehr Platz für ihr neues Fortbewegungsmittel einfordert.
Auch haben sich die rot-grünen Verkehrsexperten von einer vehementen Autoblockade verabschiedet. Mit Vorsicht und Weitsicht wollen sie die Straße nur am Wochenende sperren. Ganz kompromissbereit setzen sie auf Vorab-Gespräche mit den Nutzern der Straße und den Gastwirten an der Strecke. Wenn sie jetzt noch ganz unideologisch prüfen, ob die Schließung von den Skatern, Radlern und Wanderen überhaupt gewollt wird, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Doch dabei ist Vorsicht geboten. Denn gerade die Freizeit-Waldnutzer sind diejenigen, die erst mal mit ihrem Auto ins Grüne fahren. Wenn für sie keine brauchbaren Alternativen angeboten werden, droht das Projekt erneut zu scheitern. An einer Lobby von Autofahrern, die gelegentlich mal gerne am schönen Waldparkplatz auf die Skates umsteigen.
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