hamburg heute : Gruselkinder unterwegs
Nachbarschaftspflege zu Halloween: Wer nichts Süßes gibt, kriegt Saures
Über den kulturellen Wert dieses aus Amerika importierten Festes lässt sich sicher streiten, aber für Hamburgs Kinder beginnt heute mit Einbruch der Dunkelheit wieder ein großer Spaß. Es sind wohl die Kitas, die vor Jahren als Ersatz für Fasching im Februar Halloween im Oktober einführten, Schuld daran, dass die heutige Kindergeneration von dem Ritual des sich gruselig Verkleidens und im Stadtteil Umherziehens nicht mehr lassen will.
Die Süßigkeiten-Industrie hat indes die Produktion von Schoko-Gespenstern schon wieder aufgegeben. Und auch die Medien brachten (nach anfänglicher Jubelei) im vergangenen Jahr erstmals auch ernüchternde Berichte über marodierende Kinderbanden, die Hauseingänge von unbescholtenen Bürgern mit Zahnpasta und Spinnennetzschaum verschmierten.
Aber das sollten die Hamburger aushalten, ist Halloween doch der einzige Tag im Jahr, an dem einmal nicht nur Erwachsene und deren Autos, sondern Kinder das Straßenbild dominieren. In tristen Wohnvierteln, wo sich die Nachbarn kaum kennen, ist dies eine nette Chance, die Anonymität aufzubrechen. Wenn also heute Kinder mit ihren Schminke verschmierten Gesichtern an der Tür „Süßes, oder es gibt Saures“ fordern, dann freuen Sie sich bitte über die jungen Gäste und haben vorsorglich ein paar Bonbons oder selbst gebackene Gespensterkekse zur Hand. KAJ