geklonte embryonen : Ein Patent für einen Betrüger
Der einst als Betrüger entlarvte Klon-Spezialist Hwang Woo Suk aus Südkorea hat sich in Australien die Technik zur Herstellung von Stammzellen aus geklonten menschlichen Embryonen patentieren lassen. Die australische Patentbehörde habe mitgeteilt, das entsprechende Schutzrecht sei jetzt erteilt worden, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Hyun Sang Hwan, der Leiter der SooAm-Biotech-Forschungsstiftung in Seoul ist, für die Hwang derzeit arbeitet. Das Patent wurde erteilt, obwohl Hwangs „wissenschaftliche Sensation“ – das erstmalige Klonen eines menschlichen Embryos – sich nachträglich als Betrug herausstellte. Offensichtlich interessierte sich das australische Patentamt nicht dafür, dass Hwangs geklonte Embryonen, aus denen die Stammzellen gewonnen werden sollen, überhaupt nicht existierten. Mit dem jetzt erteilten Patent erhalten Hwang und sein früheres Team von Mitarbeitern das Exklusivrecht für die Verwertung ihrer angeblichen Erfindung in Australien. Der Antrag wurde bereits Ende Dezember gestellt. Noch im August hatte das südkoreanische Gesundheitsministerium einen Antrag von Hwangs Labor auf Zulassung der Forschung mit embryonalen Stammzellen abgelehnt. Als Gründe für die Entscheidung hatte das Ministerium Hwangs Entlassung bei der Nationaluniversität von Seoul wegen der Manipulation von Forschungsdokumenten 2005 und ethische Probleme bei der Beschaffung menschlicher Eizellen für die eigene Forschung genannt. DPA, TAZ