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Archiv-Artikel

galerienspiegel

Von PS

Public Heaven Private Hell – Hausdurchsuchung 4: Es ist das letzte Refugium, und eigentlich kann man sich nicht verstecken in der eigenen Wohnung; wohin sollte man von dort aus auch räumen, was keiner sehen soll? Und doch versuchen Veit Sprenger und The Uncanny Octoman nun schon zum vierten Mal, in jenen hermetischen Räumen falsche Fährten zu legen, Spuren zu finden und vielleicht doch noch zu beweisen, dass nicht nur Privatheit letztlich Mythos ist, sondern dass die Behausung nur Bedingtes über den Bewohner aussagt. Ort des Geschehens diesmal: die Hausmeisterwohnung von Ole „Octoman“ Johansson; Ermittler sind Arman Marzak, Omid Solemani und Hamidullah Habib.

Do, 8.7, Durchsuchung: 22–23 Uhr, danach Durchsuchungsparty und Konzert mit Helgoland; Nobistor 42

Jutta Konjer: Die ewige Jagd um das Elbpferd: Eigentlich ist es wahr, dass das Sammeln als solches keinerlei Zweck erfüllt und bezüglich der Einzelstücke als eher kontraproduktiv betrachtet werden kann: Denn gerade in der Masse verlieren seltene paläontologische Einzelstücke schnell ihr Flair – ein Schicksal, das die 1965 in Nordhorn geborene Künstlerin Jutta Konjer ihren Objekten erspart: Sie sammelt das Unbeachtet-Belanglose, erzeugt Aufmerksamkeit und Aufwertung durch die Kombination der Einzelstücke und suggeriert zugleich eine irritierende historische Tiefe: Das Skelett des sagenumwobenen Elbpferdes hat sie für den Schaukasten an der Ost-West-Straße in der Reihe „ZeitBewegungen“ installiert, hat ein paar andere Objekte dazugelegt und ein kleines Universum erschaffen, das mindestens so viele Geschichten birgt wie ein echtes archäologisches Museum.

Schaukasten, Ost-West-Str. 57; bis 27.7. PS