gabentisch: Spiele
zu Chicago
Wenn wir dem folgen, was die Spieleverlage auf die Tische packen, dann bestehen die USA aus dem Chicago der 30er-Jahre, und es gibt dort nur Gauner. Und Eisenbahnen. Erst mal sind wir „Tony & Tino“ (von Bruno Cathala, Eurogames/Descartes-Editeur, zwei Personen ab zehn Jahren, etwa 14 Euro), die darum streiten, wer der Nachfolger des Paten wird. Reihum besetzen wir einen Kontrollpunkt in der Stadt. Sie liegt als Spielplan mit sechs mal sechs Feldern vor uns. Wenn eine Reihe oder Spalte voll ist, werden die Mafiawerte addiert. Wer die höhere Summe erreicht, kassiert einen vorgesehenen Betrag. 13 Handkarten, die wir nach und nach aufnehmen, variieren das Spiel. Wenn wir da zu spät die günstigen ziehen, nützt uns auch die ausgeklügeltste Taktik nicht unbedingt.
Auch der „Don“ (von Michael Schacht, Queen Games, drei bis sechs Personen ab zehn Jahren, etwa 12 Euro) versucht, Stadtteile zu beherrschen, und zwar in diesem Fall die, die auf Karten gleicher Farbe und verschiedener Werte zu finden sind. 30 Karten gibt’s, sie werden satzweise versteigert, wobei der, der am meisten bietet, seinen Einsatz an die verteilen muss, die bereits Karten im Wert der gebotenen Summe besitzen. Zum Schluss gibt’s Punkte, und zwar um so mehr, je mehr Stadtteilkarten von einer Farbe wir haben.
Oder wir verbinden mit der „TransAmerica“ (von Franz-Benno Delonge, Winning Moves, zwei bis sechs Personen ab acht Jahren, etwa 20 Euro) fünf Städte in fünf Regionen mit kleinen Holzstäbchen auf einem Spielplan mit einem Raster aus gleichseitigen Dreiecken. Wir fangen an einem Startpunkt an, versuchen, möglichst günstig an fremde Linien anzuknüpfen und so schließlich als Erste fertig zu werden. Dann bekommen die anderen Minuspunkte, und wer nach mehreren Runden die wenigsten hat, gewinnt. „TransAmerica“ ist ein schlichtes, schnell erklärtes Spiel. Es wurde für das „Spiel des Jahres 2002“ nominiert.
IRIS TREIBER
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