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Archiv-Artikel

französische blätter über die eu

Die linksliberale Tageszeitung Libération schreibt über das französische EU-Referendum: Ein Nein der Franzosen zur EU-Verfassung würde den Kern des Zusammenhalts zertrümmern, der um Frankreich und Deutschland seit 50 Jahren für den Fortschritt Europas sorgt. Es ist unwahrscheinlich, dass bei einer Ablehnung die Verfassung neu ausgehandelt wird. Die Union wird sich auf einen Kreis von Interessenvertretern und Rivalen beschränken, die als Friedensrichter nur den Vertrag von Nizza haben. Dieser entspricht allerdings eher der britischen Vorstellung von liberaler Marktwirtschaft als der deutsch-französischen Perspektive eines Europas mit sozialen Regeln.

Die rechtsliberale Wirtschaftszeitung La Tribune meint zum gleichen Thema: Für die Gegner der EU-Verfassung sind die schwache Wirtschaft in Deutschland und Frankreich und alle damit zusammenhängenden Übel klarer Beweis für zu viel Europa. Die Befürworter des Textes behaupten, dass es ein Zeichen von zu wenig Europa sei. Die Wähler werden an den Urnen genau wissen, dass dieses Europa glücklicherweise sehr viel mehr ist als dieser virtuelle Sandsack. Europa ist weder Fegefeuer noch Paradies, Europa ist zuallererst der Wunsch von 450 Millionen Menschen, auf einem Kontinent in einer Gemeinschaft von Werten friedlich zusammenzuleben.