piwik no script img

Archiv-Artikel

fragen zum irakkrieg? Die taz antwortet heute Anne Porst aus Berlin

„Kann ich denn Urlaub in Antalya antreten oder ist es zu gefährlich?“

Sind Sandstürme der größte Feind der US-Truppen?

Sandstürme gehören ab Frühjahr zum Wetteralltag am Persischen Golf. Je näher der Sommer rückt, desto heißer (bis zu 50 Grad Celsius) und heftiger werden die so genannten „Schamals“, die vom Norden her dicke Sandwolken in der Wüste aufwirbeln. Momentan treiben die „Schamals“ die Sandwolken mit 80 Kilometern die Stunde vor sich her, die Windgeschwindigkeit kann maximal Tempo 140 erreichen. Die Zahl der Sandstürme einer Saison ist ebenso wenig voraussagbar wie die Dauer eines solchen Unwetters. „Schamals“ können ein paar Stunden, aber auch bis zu zwei Tagen wüten. Die lasergesteuerten Waffen und Artillerie-Zielsysteme der US-Truppen sind nach wie vor anfällig gegenüber Sand und Staub, die auch Motoren, Triebwerke und Hubschraubern zusetzen. Und die Sicht der US-Soldaten ist auch nicht gerade die günstigste.

***

Die Leserfrage – heute von Anne Porst aus Berlin: Ich habe eine Woche Pauschalurlaub in Belek bei Antalya gebucht. Werde ich dort zu einem „westlichen Weichziel“, von dem so viel zu lesen ist?

Urlaub in Antalya ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes (AA) kein Problem: „Man kann dort noch hinfliegen.“ Für bestimmte Provinzen im Südosten der Türkei allerdings hat das AA seine Reisehinweise verschärft. „Alle deutschen Staatsangehörigen sollen die Provinzen Mardin, Sirnak, Hakkari, Van, Bitlis, Siirt, Giresun, Diyarbakir und Batman verlassen. In den Provinzen Adana, Kayseri, Sivas, Giresun und allen östlich davon gelegenen Provinzen sollten sich bis auf weiteres nur diejenigen Deutschen aufhalten, deren Aufenthalt dort zwingend erforderlich erscheint.“

In der gesamten Türkei sei wegen der Gefahr von Terroranschlägen erhöhte Vorsicht geboten, „auch wenn derzeit keine konkreten Hinweise vorliegen“. Die großen Reiseveranstalter TUI, Thomas Cook, Neckermann, Dertour sowie Condor und LTU bieten übrigens bis zum 30. April kostenlose Umbuchungen an – dies gilt für Reisen in die Türkei, Ägypten, Marokko, Tunesien, Zypern und die Vereinigten Arabischen Emirate.

***

Wie steht es um den Frieden?

Kardinal Roberto Tucci, Direktor von Radio Vatikan, sagte gestern in seiner Ansprache zum Beginn des Irakkrieges der Vereinigten Staaten: „Dieser Krieg ist jenseits jeder Legalität, Legitimität und internationalen Legitimation. Nach dem Ende des Konflikts wird sich zeigen, dass dieser Krieg unabhängig vom Resultat der UN-Inspektionen bereits beschlossen war. Der Irakkrieg ist ein schwerer Schlag für die Autorität der UN. Einzig im Rahmen der Vereinten Nationen hätte der Frieden gewahrt werden können.“

Haben Sie Fragen zum Irakkrieg?Dann mailen Sie an: krieg@taz.de