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Archiv-Artikel

fragen zum irakkrieg? Die taz antwortet heute Sabine Winkler:

Gibt es zuverlässige Quellen zu den bisherigen Todesopfern dieses Krieges?

Was ist die „Rote Zone“?

In der Kriegsplanung der US-Streitkräfte wird die Umgebung von Bagdad als „Rote Zone“ bezeichnet. Innerhalb dieses Gebiets erwarten die Amerikaner den heftigsten Widerstand irakischer Truppen – und die Möglichkeit eines Einsatzes von Chemiewaffen. Die Grenzen der „Roten Zone“ sind denn auch von der Reichweite der Waffen abgesteckt, mit denen ein Giftgas-Angriff denkbar ist. Als Bedrohung betrachten die USA vor allem die irakischen Frog-7-Raketen, die eine Reichweite von 64 Kilometern haben und mit Giftgasgranaten bestückt werden könnten. Die irakische Regierung hat wiederholt erklärt, dass sie nicht mehr über Chemiewaffen verfüge. Die USA vermuten aber, dass es weiter Bestände an Sarin, Zyklosarin, VX und Senfgas geben könnte.

Die Leserfrage – heute von Sabine Winkler: Gibt es eine einigermaßen zuverlässige Quelle über die bisherigen Todesopfer des Irakkrieges?

Nach offiziellen Angaben der Kriegsparteien ergeben sich folgende Zahlen inklusive Unglücksfälle und Tote durch Beschuss aus den eigenen Reihen (Stand: 3. April, Quelle: AP): Etwa 500 Tote in der irakischen Zivilbevölkerung; mehr als 4.000 Verletzte in der irakischen Zivilbevölkerung; über die Toten in den irakischen Streitkräften gibt es keine Schätzung; 51 Tote und 16 Vermisste in den US-Streitkräften; 27 Tote in den britischen Streitkräften; 8.000 irakische sowie 7 amerikanische Kriegsgefangene. Auf der Homepage www.iraqbodycount.net wird die Zahl der toten irakischen Zivilisten anhand von Medienberichten nachvollzogen – und zwar fast aktuell mit zwei Tagen Rückstand: Die Schätzung beläuft sich auf Minimum 569 und Maximum 725 Tote. In der Schweiz hat das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten das Webportal www.ihlresearch.org/iraq beauftragt, ein Projekt zur systematischen Erfassung von Informationen über Kriegsauswirkungen auf die Zivilbevölkerung im Irak auszuarbeiten.

Und wie steht es um den Frieden?

Sylvain Quenel, 20, französischer Dauerläufer für den Frieden, wurde von australischen Behörden bei dem Versuch gestoppt, die Erde zu Fuß zu umrunden. Wegen Verletzung der Visabestimmungen und weil er die Zeche geprellt haben soll, nahm die Polizei ihn in Westaustralien fest. Zudem soll er Teile der Strecke per Anhalter zurückgelegt haben. Quenel sagt, er sei vor drei Jahren zu seinem Gewaltmarsch für den Weltfrieden aufgebrochen und schon durch 37 Länder gelaufen.

Haben Sie Fragen zum Irakkrieg?Dann mailen Sie an: krieg@taz.de