flughafen: Risiken bleiben
Was lange währt, wird endlich gut. Nach der Grundsatzvereinbarung zwischen öffentlicher Hand und den Investoren um Hochtief und IVG über den Flughafen Schönefeld möchten dies manch Berliner und Brandenburger denken. Aber noch gibt es erhebliche Risiken.
Kommentar von RICHARD ROTHER
Die Finanzierung: Wird die Fluggastgebühr, die den Passagieren einen Teil der Kosten aufhalst, nicht genehmigt, gerät das Projekt ins Schlingern – es sei denn, der Staat, der ohnehin viel Geld aufbringt, würde einspringen. Ähnliches gilt, wenn erhoffte EU-Fördermittel nicht fließen. Der Anspruch, den Flughafen privat zu bauen, wäre Makulatur.
Dann die Planung: Seit Jahren regt sich Widerstand. Sollten die Gerichte den Anwohnern folgen, platzt das Projekt. Selbst wenn sie nur zusätzliche Auflagen erhöben – zum Beispiel beim Lärmschutz –, verteuerten diese das Vorhaben. Wer zahlt?
Die Verantwortlichen sind mit der Vorgabe, den Flughafen privat bauen zu lassen, einen denkbar schwierigen Weg gegangen. Er hat das Projekt weder beschleunigt noch verbilligt noch risikoärmer gemacht. Dass es auch einfacher geht, zeigt die nahe Konkurrenz: Während der modernisierte Flughafen Leipzig/Halle längst in Betrieb ist, wurde die Fertigstellung Schönefelds erneut verschoben. Fakt ist: Der für die Region wichtige Single-Airport ist erst fertig, wenn das erste Flugzeug startet.
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