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europaplatzPınar Öğünç auf dem Avrupa pasajı in Istanbul

In ganz Europa gibt es Europaplätze, von Lissabon bis Vilnius. Aber ist an diesen Orten auch Europa? Und wenn ja, wie viel? Lyriker*innen und Autor*innen haben sich für uns auf die Suche begeben. (taz)

İncelikli kemerlerle süslü, daha çok dehlizi andıran dar kapılarının üzerinde Avrupa Pasajı yazsa da, İstanbul'un yerlisi için orası Aynalı Pasaj'dır. Dükkanları ayıran aynaların etkisi, cam çatının aydınlığıyla birleşince, olduğundan daha ferah bir koridora çıkmış gibi hissedersiniz. Avrupa Pasajı'nın aynalarına dalarak zarif heykellerle süslü bu 19. yüzyıl mimarisi yapının bir zamanlar otel olduğunu görebilirsiniz belki: Yandaki tiyatroya geçmeden içilen aperatifler, danslı eğlenceler, İstanbul'un Avrupai bir çehresi. 1870'teki büyük yangından sonra mülk sahibinin kararıyla dükkânlardan müteşekkil bir pasaja döndürülüşüyle aynalar başka görüntüler kaydetmiştir. Büyük çoğunluğu, muhitin de ağırlığını oluşturan Ermeni ve Rum esnafın işlettiği dükkânlar; kumaşçılar, terziler, düğmeciler, kuaförler, çiçekçiler… 6-7 Eylül 1955'ten karanlık sahneler de biriktirmiştir bu aynalar. Türkiye tarihinin utançlarından olan bu tertipli pogromla Türk ve Müslüman olmayanların dükkânlarına, evlerine, kiliselere saldırılmıştı. Aynalardan görünen kırık vitrin camlarına asılmış Türk bayrakları, yerlerde çamurlu ayaklarla ezilmiş top top Fransız ketenleri, Hint ipekleri, saçılmış el yapımı kehribar düğmeler… Avrupa Pasajı bugün ise turistlere hitap eden hediyelikçiler, antikacılarla dolu. Ucuz anahtarlıklardan binlerce dolarlık kilimlere, festen harem sahneleri işlenmiş çantalara uzanan yelpazede, turizm pazarının oryantalizmine yakışacak nitelikte bir çeşitlilik sunuyor. Tuhaf olan şu ki, hükümetin son yıllarda Osmanlı ruhunu canlandırarak kendisine yeni bir mitoloji yaratmaya çalışmasının etkisiyle, bu padişah biblolarının, Arapça işli çinilerin, kaftanların, sarıkların tek alıcısı artık turistler değil.

Pınar Öğünç

1975 in Istanbul geboren, ist Journalistin. Öğünç ist eine bekannte Kolumnistin in der Türkei und Autorin mehrerer Bücher.

Schmale Tore mit zierlichen Bögen scheinen in eine Halle zu führen. Europa-Passage steht darüber, doch die Einheimischen nennen sie Aynalı Pasaj – Spiegel-Passage. Durch die Spiegel und das durch das Glasdach einfallende Licht wirkt der Korridor weitläufiger, als er ist. Dieser Bau war einst ein Hotel. Hier gab es Tanzveranstaltungen, und bevor man sich in das Theater nebenan begab, nahm man hier einen Aperitif. Hier zeigte sich ein europäisches Gesicht von Istanbul. Nach dem großen Brand von 1870 warfen die Spiegel bald andere Ansichten zurück: Der Eigentümer ließ das Gebäude in eine Einkaufspassage umbauen. Die meisten wurden von Armenier*innen und Griech*innen betrieben: Tuchhandel, Schneidereien, Knopfhändler*innen, Coiffeure, Blumenhandel. Auch die finsteren Szenen vom 6. und 7. September 1955 speicherten die Spiegel. Bei Pogromen wurden Geschäfte, Wohnhäuser, Kirchen der nichttürkischen, nichtmuslimischen Istanbuler*innen attackiert und geplündert. Türkische Fahnen an zertrümmerten Schaufenstern, von dreckigen Stiefeln zertrampelte indische Seide und französisches Leinen, verstreute handgearbeitete Bernsteinknöpfe. Heute reihen sich Souvenirläden an Antiquariate, die vor allem an Tourist*innen anziehen. Im Angebot: billige Schlüsselanhänger, Kelims im Wert mehrerer tausend Dollar, Fez und Taschen mit Haremsszenen. Seltsamerweise zieht der Mythos des wiederbelebten osmanischen Geistes auch bei Einheimischen. Auch sie kaufen hier. Wer kauft Kissen mit Szenen aus der TV-Soap „Muhteşem Yüzyıl“ über die Ära von Süleyman dem Prächtigen? Wer kauft die Taschenuhr mit dem Konterfei Sultan Abdulmecids? Und wer die Uhr gleich daneben, auf der ein Hakenkreuz prangt?

Aus dem Türkischen

von Sabine Adatepe

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