europäische zeitungen sind über die proteste beim fackellauf entzweit :
In Paris meint Le Figaro: Von China aus gesehen haben gestern keine Menschenrechtler demonstriert, sondern gefährliche Wilde ohne Bildung und Moral. Feinde des Sports, des Friedens und der Brüderlichkeit. Bei ihrer Ankunft wird die Botschaft sich in ihr Gegenteil verkehrt haben.
Die Libération meint: Das IOC hat sich von der öffentlichen Meinung abgeschnitten und den Militanten das Feld überlassen. Muss man daran erinnern, dass diese Neutralität mit gesenktem Haupt dem Geist der olympischen Charta widerspricht?
La Croix fragt: Wie kann man es erreichen, seine Ohren nicht für die Stimmen der Tibeter zu verschließen, ohne ein Sportereignis zu gefährden, das gerade die Gelegenheit bieten kann, diesen Stimmen Gehör zu verschaffen.
Die britische Times wendet ein: Wer sagt, dass Sonntag ein wüstes Chaos war? Wer sagt, dass die Polizei gedemütigt wurde? Es war ein Triumph.
In Madrid fürchtet El País: Die Olympischen Spiele stellen auch eine Gelegenheit zu einer politischen Öffnung dar. Leider geht Peking in die entgegengesetzte Richtung.
El Mundo fordert: Nun ist der Moment gekommen, dass die demokratischen Staaten aktiv werden. Sie müssen China unter Druck setzen, das Versprechen zur Achtung der Menschenrechte einzuhalten. Dazu bedarf es keines sportlichen Boykotts.