ein jahr kosovokrieg: Der Tag: Mittwoch, 19. Mai 1999
NATO = MILOSEVIC?
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international setzt die Nato mit dem jugoslawischen Präsidenten Milošević gleich: Die „zunehmend blindwütige“ Bombardierung des Kosovo, „die nicht einmal das Leben der Kosovo-Albaner verschont“, könne die zehnjährige Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft in diesem Konflikt nicht wettmachen. Die Nato bediene sich derselben Mittel wie die jugoslawische Führung, indem sie Zivilisten zu Opfern ihrer Kriegsführung mache.
„Wir haben es hier mit zwei Armeen zu tun, die gegeneinander kämpfen und dabei auf Zivilisten zielen,“ sagt amnesty-Generalsekretär Pierre Sane. Seine Organisation habe seit zehn Jahren vergeblich die Unterdrückung der Kosovo-Albaner angeprangert.
Das montenegrinische Fernsehen meldet, bis zu 1.200 Soldaten der jugoslawischen Armee seien desertiert. Sie seien in ihre Heimatstädte südlich von Belgrad zurückgekehrt. Einige hätten zu Hause mit ihren Familien gegen die serbische Führung demonstriert. Die US-Armee gibt bekannt, sie wolle zwei in Mannheim einsitzende serbische Kriegsgefangene freilassen. Die Männer waren den Amerikanern von der UÇK übergeben worden. HAR
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen