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edmontonian des tages: konstadinos kederis

Nach dem Sprintsieg über 200 Meter am Donnerstagabend in Edmonton will der Grieche Konstadinos Kederis den Höhepunkt seiner Karriere in drei Jahren erreichen. 2004 finden die Olympische Spiele in Athen statt. „Ich konzentriere mich jetzt ganz auf Athen“, sagte der 28-Jährige von der Mittelmeerinsel Lesbos.

Im WM-Finale hatte der Olympiasieger von Sydney in 20,04 Sekunden das restliche Feld distanziert. Er kam mit deutlichem Vorsprung ins Ziel. Dahinter ging es knapp zu. Nach Auswertung des Zielfotos gewann Christopher Williams (Jamaika) Silber vor Shawn Crawford (USA) und Kim Collins (St. Kitts & Nevis), die beide auf Platz drei liefen. Alle drei passierten in 20,20 Sekunden die Ziellinie. Gar nicht erst an den Start gingen: 100-m-Weltmeister Maurice Greene (USA) und Ato Boldon (Trinidad), beide waren verletzt.

„Ich habe versucht schnell, aber auch locker in der ersten Hälfte des ersten Rennens zu sein, um dann mein Finish zu beginnen“, beschrieb Kederis seine Taktik. „Ich bin sehr glücklich, weil in Griechenland mein Sieg vielen Freude macht“, sagte der Muskelprotz, der in seiner Heimat seit seinem Olympiasieg verehrt wird. Eine Fähre, die das Festland mit seiner Geburtsinsel verbindet, wurde beispielsweise nach ihm benannt. „Ich werde jetzt ein wenig ausspannen, weil ich die letzten Monate hart für diesen Erfolg gearbeitet habe“, sagte Kederis, der nur sehr wenige Rennen in diesem Jahr gelaufen ist. „Das ist mein Erfolgsgeheimnis.“

Kederis’ Konkurrent, der US-Amerikaner Crawford, der in diesem Winter Hallen-Weltmeister in Lissabon geworden war, verwand die Niederlage gegen den Südeuropäer offenbar schlecht. Er reagierte sich Trash talkend ab: „Michael Johnson, ich schaue auf dich. Dein Rekord ist bald meiner“, sagte er. Den Rekord will auch Kederis. Doch noch trennen ihn ein paar entscheidende Zehntel. Johnsons Bestleistung steht bei 19,32 Sekunden. DPA

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