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Archiv-Artikel

editorial

In der Schule war er eine Niete, inzwischen galt er als Genie: Auguste Rodin, der Schöpfer des „Denkers“. Siehe oben. Jene Figur also, die Ausdruck einer schweren Existenzkrise des Bildhauers war. Zum Studenten hat es bei Rodin nie gereicht – zur Ehrendoktorwürde schon, zum kommerziellen Erfolg auch. Und wenn man heute „Denker“ und Rodin“ googelt, findet man als erstes einen trendigen Webshop mit Home-, Garten und Lifestyleaccessoires, auch eBay ist vorne mit im Rennen. Nicht zu vergessen den wunderbaren Link: „Kaufen Sie Auguste Rodin“. Mehr als ein billiger Abklatsch ist aber wohl nicht drin. Doch genug der Banalität. Tiefer wollen wir jetzt nicht sinken.

So oder so. An dieser Stelle ließen sich zahllose Querverbindungen zur Hochschule im allgemeinen und zu Bremen im besonderen ziehen – von dem ewigen Streit von Naturwissenschaft und Philosophie angefangen, bis hin zum Geld. Doch es soll ja nicht nur um‘s Geld gehen – Studiengebühren hin, Spardebatten her. Doch nicht nur die Philosophen in Bremen bangen um ihre Existenz, auch um die Sportler steht es derzeit schlecht, aus Mangel an Vordenkern. „Ich muss damit leben“, ist da die häufig zu hörende Devise. Es hat sich ausdemonstriert. Jetzt hilft nur noch klagen. Es sei denn, man sucht nur eine Butze: Dafür gibt es Menschen wie Oma Ferber. Für alle Fälle. Jan Zier