dpa fällt auf Fake herein: Ryanair lässt Flüchtlinge am Boden
dpa hatte zunächst berichtet, dass Ryanair ab 12. Oktober Flüchtlinge ohne Visaprüfung mitnehmen wolle, obwohl nach einer EU-Richtlinie Fluggesellschaften Passagiere nur mit gültigem Visum transportieren dürfen. Andernfalls drohen Geldstrafen von mindestens 3.000 Euro pro Einzelfall. „Wir werden die gesamten Kosten dieses Verstoßes mit Stolz tragen“, zitierte die dpa den Ryanair-Marketingchef Kenny Jacobs aus einer schriftlichen Erklärung. Die aber erwies sich als Fake. Die dpa zog die Meldung zurück und entschuldigte sich.
Die gefälschte Pressemitteilung findet sich auch auf der Webseite ryanfair.org. Dort begründet der Marketingchef der Fluggesellschaft die Aktion mit den Worten, dass es „um die Bestätigung unserer Mission geht: Flugreisen für die Massen zu ermöglichen“. (taz)
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