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doppelblindInsekten mögen Wärme

Wer dieser Tage an blühendem Efeu vorbeikommt, wird kaum ans Insektensterben denken: Am letzten Nektar des Jahres tummeln sie sich. Eine neue Studie aber ergänzt nun die wachsende Evidenz für den Insektenschwund um Daten von 179 Standorten in Bayern. Das 23-köpfige Team beschränkte sich auf einen Sommer, unterschied jedoch erstmals systematisch zwischen den Faktoren Klima und Landnutzung. Höhere Temperaturen könnten sich sogar positiv auf Biomasse und Artenzahl auswirken, heißt es in der bei Nature Communications erschienenen Analyse. Das heißt aber mitnichten, dass Insekten frohlockend der Erderhitzung entgegenfiebern: Der Effekt gelte nur bis zu einer gewissen Temperaturgrenze, die hierzulande nicht erreicht sei – noch nicht.

Aktuelle Hauptgründe fürs Insektensterben sind laut Studie Bodenversiegelung und intensive Landwirtschaft. Wie schon in früherer Forschung zeigte sich ein komplexes Bild: Die sechsbeinige Biomasse war selbst in Agrarwüsten noch höher als in der Stadt, allerdings mit 56 Prozent weniger seltenen Arten als in naturnahen Lebensräumen. Viele schwere Vertreter weniger Arten gleichen nicht den Verlust der Vielfalt auch unauffällig-filigraner Insekten aus. (atm)

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