: dokumentation
Der Brief
„Im September 1941 kam in unseres Dorf Iwanowskoe (neben Petersburg) deutsche Armee. Mein eigenes Elternhaus mit ganzem Hab und Gut wurde von Faschisten verbrannt. Mich, damals noch nicht volljähriges Mädchen, verjagten Faschisten nach Deutschland. Ich arbeitete 3 Jahre als Obstarbeiterin im Kreis Mecklenburg Stadt Güstrow. Ich arbeitete als Sklavin erst bei dem Gutsbesitzer Otto Waldschmidt [...], dann [...] bei Robert Haackert und im Dorf Gülzow [...] auf dem experimentell landschaftlichen Feld. Im Maimonat 1945 kam Sowjetarmee und mich befreite. Ich habe schwer gearbeitet und draußen in der Winterzeit ohne warme Kleidung; die Nahrung sehr schlecht und kärglich war, deswegen habe ich mehrere Krankheiten in Deutschland Stadt Güstrow zugezogen. Jetzt bin ich eine alte kranke Frau und bekomme kleine Rente. Weil ich vier Krankheiten habe, brauche ich mehrere Arznei, die Kosten bei uns viel zu teuer. Ich bitte Ihnen für meine schwere Arbeit [...] mir finanzielle Hilfe zu leisten oder kleine Rente zu aussetzen, damit ich weiter leben kann und mich ärztlich behandeln lassen. Ich brauche die Hilfe, bitte helfen Sie mir!“
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