die wahrheit: Leben im Drehkreuz
Feuerwehr befreit Achtjährigen aus Supermarktfängen
LACHENDORF afp/taz Der arme Junge! Sein Leben ist von nun an vorgezeichnet. Beim Spielen im Drehkreuz eines Supermarkts hat sich ein Achtjähriger im niedersächsischen Lachendorf derart eingeklemmt, dass er von der Feuerwehr befreit werden musste. Sein Leben lang wird der Eingeklemmte nun an die Anekdote mit dem Drehkreuz erinnert. Spätestens in der Pubertät aber wird er nachzudenken beginnen, ob das Drehkreuz nicht ein Symbol für das Leben an sich ist, in das man hineingeht, aus dem man jedoch auf dem Weg nicht mehr hinauskommt. Er wird Philosophie studieren, seine Dissertation über "Das Drehkreuz als philosophische Imagination" schreiben, nie mit einer Frau zusammen sein und keine Kinder bekommen. Also ist er doch kein armer Junge. Denn eigentlich ist er sehr glücklich darüber, dass er schon früh seine Bestimmung gefunden hat: das Drehkreuz.
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