die wahrheit: Traurige Folgen einer Steueraffäre...
...Liechtenstein verarmt.
Dunkles Liechtenstein. Die Straßenlaternen sind ausgeschaltet, um teuren Strom zu sparen. Vor den eilends eingerichteten Suppenküchen winden sich lange Schlangen hungriger Banker. Ehemals gut betuchte Notare frieren vor dem einzigen Arbeitsamt in Vaduz. Die Folgen der Steueraffäre sind unübersehbar: Liechtenstein verarmt rapide. Wie Prinz Max von und zu Liechtenstein am Dienstag bei der Vorlage der Bilanz für die Liechtensteiner Bank LGT bekannt gab, haben Anleger in den letzten Wochen offenbar massiv Gelder von ihren Konten abgezogen. Unter Tränen appellierte der Prinz an die Weltöffentlichkeit, nicht zuzulassen, dass eine der letzten festen Burgen des Geldes in ihren Grundfesten erschüttert wird. Erste arbeitslose Briefkastenfirmenbetreuer hätten sich bereits von den umliegenden Berghöhen in den Abgrund gestürzt, da ihr Lebenswerk zerstört sei. Manche Liechtensteiner hätten ihre Chalets in der Schweiz und ihre Yachten auf den Bahamas verkaufen müssen, empörte sich Prinz Max von und zu Liechtenstein, dem das Mitleid der Welt hundertprozentig sicher ist.
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