die wahrheit: Bittere Enttäuschung
Teilnehmer des Weltjugendtages sollen unbelästigt bleiben.
Knapp zwei Wochen vor dem Papstbesuch in Australien macht sich Enttäuschung in der Welt der Jugend breit. "Teilnehmer des Weltjugendtags dürfen nicht belästigt werden", meldete gestern die Nachrichtenagentur AP. Die australische Regierung will mit einer Verordnung verhindern, dass die Jugendlichen in irgendeiner Form behelligt werden. In solchen Fällen kann eine Geldstrafe bis zu umgerechnet 3.360 Euro verhängt werden. Dabei ist doch das Belästigtwerden der einzige Grund für die gläubigen Jugendlichen, zu einem Weltjugendtag zu reisen. Den alten Mann aus Rom sehen ist langweilig. Genauso wie das ewige Beten und Singen und Weltverbessern. Der Reiz eines Weltjugendtages liegt gerade im Belästigtwerden. Für religiöse Jugendliche, die sonst sehr wenig Erfahrung im zwischenmenschlichen, vor allem aber zwischengeschlechtlichen Bereich haben, sind Belästigungen eine Unterform des Sex. Sex aber dürfen sie aus Glaubensgründen nicht haben. Da will man doch wenigstens anständig belästigt werden, sonst macht ein Weltjugendtag ja überhaupt keinen Spaß.
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