piwik no script img

die wahrheitGuido Westerwelle: Der Gesinnungsjunker

Guido Westerwelle ist so etwas wie der letzte Herrenreiter der deutschen Politik.

Bild: dpa

Gut kann man ihn sich als Junker auf dem Rücken eines Rosses vorstellen, von dem er herab Anweisungen an Bedienstete in den Morgennebel hineinbellt. Doch Westerwelle ist auch ein moderner, machtgieriger Politiker, der weiß, dass man ohne die hochmoralische Gesinnungssprache der Achtundsechziger heutzutage in der Politik nichts mehr werden kann. Deshalb hat sich Westerwelle auch die Kernvokabeln dieser Schwall- und Lallsprache angeeignet. In der Mittelbayerischen Zeitung erklärte der FDP-Vorsitzende jetzt, dass seine Partei bei den bayerischen Landtagswahlen mit den zuletzt für sie prognostizierten acht bis neun Prozent in der Lage wäre, "die verkrusteten Strukturen in Bayern aufzubrechen". Wenn man sonst nichts kann, dann wenigstens "verkrustete Strukturen aufbrechen". Was für ein "Projekt" für den "Querdenker" Westerwelle: der Junker als Neu-Achtundsechziger. Die Daniel-Cohn-Benditisierung des Guido Westerwelle schreitet unaufhaltsam voran. Wenns der Machterlangung dient.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!