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die wahrheitKinder prügeln, Hunde grillen – Nicht umgekehrt

Paea Taufa hatte gerade den polynesischen Erdofen in seinem Garten angeheizt, als der Tierschutzverein anrückte. Ein kurzes Stochern des Inspektors in der Glut des Umu, und vorbei war die Grillparty...

...Taufa hatte nämlich seinen Pitbullterrier zum Rösten aufs Feuer gelegt. Der Hund war sauber ausgenommen und etwas angekokelt, als die Rettungsaktion stattfand. Getötet wurde er ordentlich mit einem Schlag auf dem Kopf und einem flotten Schnitt durch die Kehle. Das gilt nicht nur unter Pitbull-Freunden als "human", sondern ist in Neuseeland eine legale Köterentsorgungsmethode. Dennoch ist die Empörung im Lande groß: Töten ja - aber essen? Einfach verputzen, so wie ein süßes Lämmchen oder ein niedliches Kaninchen? Das ist grausam und barbarisch.

Paea Taufa versteht die ganze Aufregung nicht: Dort, wo er herkommt - in Tonga -, sei Hund nämlich eine Delikatesse. "Ich wusste nicht, dass ich den Hund nicht kochen darf. In Tonga koche ich immer Hund, und es ist okay. Hund ist gutes Essen", so der Grillmeister wörtlich. Der Pitbull musste dran glauben, sagt er, weil er "zu mager und unkontrollierbar" geworden sei.

Das wirft in der Tat ethische Fragen auf. Was ist, wenn Paea Taufas Frau zu mager und zu unkontrollierbar wird? Und legt sie sich dann vor der Exekution in ihre eigene Grillmarinade?

Der Tierschutzverein gab folgende Erklärung ab: "Obwohl wir den Unterschied zwischen den verschiedenen Kulturen in einem Land wie Neuseeland respektieren, finden wir diesen Umgang mit einem Tier komplett inakzeptabel." Da Neuseeland aber bikulturell und stolz darauf ist, darf der Austausch der Kulturen nicht damit aufhören, dass sich nur Südsee-Insulaner westlichen Bräuchen anpassen.

Nein, der Austausch der Kulturen muss wechselseitig sein. Warum sich nicht der Küche der polynesischen Einwanderer öffnen und dafür sorgen, dass gefährliche Kampfhunde aus dem Straßenbild verschwinden? Mehr Pitbulls auf dem Grill: Das klingt nach einem sinnvollen Kulturkompromiss.

Kulturell anpassen muss sich in Zukunft auch, wer bisher seine Kinder nicht körperlich gezüchtigt hat. Aus Gründen der Assimilierung ist Neuankömmlingen in Neuseeland geraten, sich einen stabilen Holzkochlöffel zuzulegen, der auf jeden Hosenboden passt - wahlweise auch Gürtel, langes Lineal oder Reitgerte.

Nur so lässt sich die komplett inakzeptable Praxis der gewaltfreien Kindererziehung überwinden, die dem kulturell empfindsamen Neuseeländern so sehr aufstößt.

Vorige Woche stimmten 87,7 Prozent aller Kiwis in einem Referendum dafür, dass "gute Eltern" ihren Kindern weiter unbehelligt Ohrfeigen geben dürfen. Der konservative Premierminister John Key wird sich das Resultat zu Herzen nehmen und dafür sorgen, dass endlich die komplett inakzeptable Gleichstellung von Kindern und Hunden vor dem Gesetz aufhört. Hunde dürfen nämlich, im Gegensatz zu Kiwi-Kindern, nicht geschlagen werden. Nicht nur Paea Taufa aus Tonga fragt sich: Wann wird endlich der Verzehr von Kindern erlaubt sein?

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6 Kommentare

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  • IT
    Ion Tichy

    Scheißegal; Hunde, Kinder,Lämmchen : Hauptsache Fleisch!

  • S
    Sascha

    Herr Taufa hätte den nervenschwachen Veganern einfach sagen sollen, es handele sich um ein Lämmchen. Als ob einer der urban-überspannten Tierliebhaber den Unterschied erkannt hätte!

  • R
    realist

    In der Schweiz wäre das nicht passiert. Den Eidgenossen ist die tierschutzgerechte Schlachtung für den Eigenbedarf ausdrücklich gestattet.

  • F
    Feinfinger

    Paea Taufa hat Recht. Und wenn ich mir unsere Städte angucke, könnte ich mir die Übernahme des schönen Brauchs aus Tonga auch gut vorstellen.

     

    http://www.gegenhund.org/content/

     

    Der Zukunft blicke ich zuversichtlich entgegen. Irgendwann werden die Kiwis merken, dass Schläge gegen Kinder deren Entwicklung von Geist und Psyche abträglich ist und Hund ganz schmackhaft zubereitet werden kann. Wer Schwein, Rind, Schaf und Fisch isst, soll auch vor Hund, Katze, Maus und Feldhamster nicht zurückschrecken.

  • M
    martin

    Es gibt keinen ethischen Unterschied zwischen Hunden und, wie im Artikel genannt, Lämmern oder Kaninchen. Wer zuhause seine Hunde und Katzen streichelt, sollte sich überlegen, warum für sein Essen anderen, genauso schmerzempfindlichen Tieren das Bolzenschußgerät an den Kopf gehalten wird. Die alternative zu dieser Doppelmoral ist einfach und unkompliziert: schlichtweg vegan werden. Alles andere ist Mord. www.schweizer-fleis.ch

  • DK
    Dr. Karwenkeldonk

    Ich tät ja auch keinen Hund essen ABER!!! Wieso dürfen andere, die das gerne tun wollen es nicht? Der Hund in dem Artikel wurde nicht grausamer getötet, als vieles Schlachtvieh, das wir täglich konsumieren. Wenn jemand Karnickel oder Rind ißt schreit auch niemand auf. Wenn ein Pitbull unberechenbar ist, dann ist er eine Gefahr für die Menschheit und so ist es nur verantwortungsvoll, wenn der Besitzer ihn aus dem Verkehr zieht. Und ich bin der festen Überzeugung: Was man tötet soll man auch essen!