die wahrheit: Das Ende des italienischen Fussballs
Fluchen verboten.
Besonders gut spielen konnten die Italiener nie, aber dafür rumfuchteln, sich am Sack kratzen und vor allen Dingen fluchen: "porce dio" oder "testa di cazzo", schallte es seit Anbeginn des Calcios über die Plätze südlich der Alpen. Doch damit soll jetzt Schluss sein! Fluchenden Fußballspielern droht in italienischen Stadien künftig die Rote Karte.
Wie der Corriere della Sera am Mittwoch berichtete, hat der italienische Fußballverband jede Form von religiöser Äußerung während der Spiele verboten. Beleidigende Worte über Jesus Christus und Maria werden künftig streng bestraft. Und das im Land des Fluchens schlechthin. Wo der gepflegte Fluch zum Leben gehört wie die Margherita zur Pizza, der Papagallo zum Strand und der Papst zum Vatikan.
Ausgerechnet im Land des Weltmeisters, der seinen Titel nur erringen konnte, weil ein Verteidiger namens Marco Materazzi im WM-Finale 2006 seinen Gegenspieler Zinedine Zidane mit einem Fluch über die sexuellen Vorzüge seiner Schwester zur Weißglut trieb. Fluchen, Foulen, Fuchteln - wo bleibt da die ewige Dreifaltigkeit des italienischen Fußballs?
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