die wahrheit: Eine Schwester für Harry
Wie einfältig muss man sein, um in die zerrüttetste Familie Großbritanniens einzuheiraten? Kate Middleton, eine Bürgerliche, wie die Boulevardpresse pikiert feststellte, ...
... erfüllt alle Voraussetzungen. Sie hat sich vorige Woche mit der Nummer zwei der britischen Thronfolge, Prinz William, verlobt. Seit sie mit William zusammen sei, habe sie ordentlich abgenommen, beobachtete ein Monarchieexperte. Sie habe sich sozusagen auf Prinzessinnengewicht heruntergehungert.
Der Guardian lästerte, Middleton sei - wie alle im königlichen Strudel - eine langweilige Person. Sie sei so vorsichtig, dass sie nicht mal die königlichen Corgis erschrecken würde. Vermutlich muss sie den Schwiegeromakötern nach der Hochzeit Toastreiterchen mit Marmelade servieren, wenn die Queen sich nicht mehr zu ihnen hinunterbücken kann, während Prinz Philip über den Cornflakes lustige Bemerkungen über Ausländer macht.
Für Middletons zukünftigen Gatten hat das Blatt auch nicht viel übrig: "Nichts von Interesse wird jemals aus dem launischen königlichen Mund dringen." Er könne ja nicht mal tanzen: "Er hampelt herum wie ein kaputtes Elektrokabel in einer Pfütze." Seine Großmutter ist dagegen "absolut entzückt". Allerdings fügte Königin Elisabeth hinzu, dass es ja ganz schön lange gedauert habe.
Williams Vater, der ewige Thronfolger Charles, meinte dazu kryptisch: "Sie haben eben lange geübt." Und Williams Bruder Harry sagte: "Das heißt, ich bekomme eine Schwester! Das habe ich mir schon immer gewünscht." Jemand sollte ihm den Unterschied zwischen Schwester und Schwägerin erklären.
William schenkte Middleton den Verlobungsring seiner Mutter Diana: "Der Ring ist etwas Besonderes für mich. Kate ist auch etwas Besonderes für mich. Deshalb war es richtig, die beiden zu vereinen. Das war meine Art, um sicherzugehen, dass meine Mutter den heutigen Tag nicht verpasst." Jemand sollte ihm von dem Tunnel in Paris erzählen.
Der Prinz hat seine Zukünftige vor neun Jahren auf der Universität St. Andrews in Schottland kennen gelernt, als Middleton bei einer studentischen Modeschau in Unterwäsche auftrat. Er begann, ihr nachzustellen. Da er das auch bei anderen Frauen tat, trennte sich das Paar mehrmals. "Ich konnte ihr keinen Heiratsantrag machen, solange ich in der Ausbildung war", rechtfertigte sich William. "Und Kate hat ja nun auch einen guten Job. So war das jetzt der richtige Zeitpunkt." Es ist beruhigend, dass die beiden trotz der schlechten Wirtschaftslage ein gesichertes Auskommen haben. Zur Not könnten sie ja den Ring versetzen.
Premierminister David Cameron beglückwünschte das Paar. Er selbst hatte 1981 die Nacht vor der Hochzeit von Williams Eltern Diana und Charles im Freien vor dem Buckingham-Palast verbracht, um nichts zu verpassen. Die monarchiefeindliche Kommentatorin Barbara Ellen schrieb dagegen, es wäre das schönste Szenario, wenn Middleton ihren William am Altar stehen ließe und vor der königlichen Hölle davonliefe, laut schreiend: "Ich bin eine Bürgerliche, holt mich hier raus!"
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