die wahlkampfkeule: Rot ist ihr Name
Die Grünen werben bei der diesjährigen Abgeordnetenhauswahl mit Plakaten so grün, als seien ihre Kandidat*innen beim Tauchen in einem Tümpel fotografiert worden. Die SPD wirbt sachlich-algenfrei mit schwarz-weißen Köpfen vor rotem Hintergrund – es sei denn, ja wirklich!, es sei denn, die Kandidatin trägt rot, und zwar auf dem Kopf. „Rot bis in die Haarspitzen“, ruft uns tazler*innen tagtäglich das Plakat der Kandidatin des Kreuzberger Wahlkreises 1 für die Abgeordnetenhauswahl, Hannah Sophie Lupper, entgegen – und tatsächlich, es sieht ganz so aus. Und die ebenfalls rothaarige SPD-Kandidatin im Wahlkreis 1 in Reinickendorf, Bettina König, wirbt für sich mit dem Slogan: „Die Rote für Reinickendorf“. Steckt dahinter wohl die DNA der Sozialdemokrat*innen, von der ihre Spitzenkandidatin Franziska Giffey kürzlich sprach? Und würde das nicht bedeuten, dass SPD-Kandidat*innen ohne rote Haare nicht mit Leib und Seele rot sind? Vielleicht verbirgt sich hinter diesem Lookism aber ja auch nur ein letzter verzweifelter Versuch der SPD, etwas Rot in ihren eigenen Reihen zu finden.
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