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Archiv-Artikel

die taz-umfrage

„Der 3. Oktober bedeutet mehr“

Christoph Ruckert, 31, Aachen:

„Der 17. Juni war für mich eher nebulös, wie so viele Daten in der Geschichte. Jedenfalls bis ich anfing, in Berlin zu studieren. Da ist mir dann erst mal die Straße mit diesem Namen aufgefallen. Auch wohnten einige Freunde von mir in der Karl-Marx-Allee, also der ehemaligen Stalinallee, von der die Proteste der Arbeiter ja damals ausgingen. Da ich Landschaftsarchitektur studierte, habe ich viel zu diesen Bauten gelesen. Dabei ist mir das Datum natürlich immer wieder begegnet, wenn auch nur mit Wissen aus zweiter Hand. Heute glaube ich, dass der Tag vielleicht immer nur eine Propagandaschlacht war, die von beiden Seiten – Ost- und Westdeutschland – für ihre Interessen genutzt wurde. Ich bin zwar nicht Historiker genug, um das zu beurteilen, aber der 3. Oktober ist vielleicht als gemeinsamer Feiertag besser geeignet. Er bedeutet mehr Menschen etwas.“