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die stimme der kritikBetr.: Geklonte leben länger

US-FORSCHER: JUNGBRUNNEN TELOMERE!

Die klügsten Menschen dieser Erde sind eindeutig die US-Forscher. Was die immer herausfinden. US-Forscher haben das völlig erhaltene Skelett eines Dinosauriers entdeckt! Ein neuartiges Lasersystem projiziert Monitorbilder direkt auf die menschliche Netzhaut, berichten US-Forscher! US-Forscher: Auch Affen können unbekannte Sprachen unterscheiden!

Ohne US-Forscher wäre das Leben nur halb so schön. Und, wie wir jetzt erfahren, auch nur drei Viertel so lang: US-Forscher haben herausgefunden, dass geklonte Zellen eine bis zu fünfzig Prozent längere Lebenszeit haben. Man stelle sich die verheerenden Folgen dieser US-Forscher-Entdeckung für unser „marodes Rentensystem“ (US-Rentenexperten) besser erst gar nicht vor. Wird die zukünftige Generation einen Schröder-Klon in seiner dreizehnten Amtsperiode erleben? Oder sich gar noch „Biggest Brother – 10 Kandidaten, 100 Jahre“ direkt auf die Netzhaut projizieren lassen, reitend auf einem von US-Forschern vollständig rekonstruierten Dinosaurier, sich dabei nebenbei mit einem Affen unterhaltend?

Nun ja, das ist alles „Zukunftsmusik“ (US-Komponisten). Soll lieber der zeitgenössische US-Forscher Robert Lanza von Advanced Cell Technology aus Worcester (US-Staat Massachusetts) erklären, wie das mit den langlebigen Klonzellen funktioniert. Ist gar nicht kompliziert. Geklonte Zellen haben nämlich ganz lange Telomere. Telomere sind die Enden von Chromosomen, und je länger diese Telomere sind, desto jünger ist die Zelle. Klont man nun beispielsweise ein Schaf, hat es am Anfang zwar ganz kurze Telomere, die wachsen dann aber schnell nach, sagen US-Forscher. So, so.

Nun möchte man sofort nach US-Worcester reiten, um sich dort klonen zu lassen. Hätte US-Forscher Lanza nicht geäußert, es bestünde „die reelle Chance, dass geklonte Tiere 50 Prozent länger leben als ihre normalen Gegenüber – bis zum Alter von 180 bis 200 Jahren beim Menschen“. Hmmm. Man möge mich korrigieren, falls ich irre – aber entweder hat Mister Lanza einige 130-Jährige in seinem Bekanntenkreis. Oder er hat sich böse verrechnet. Vielleicht sollte er noch etwas US-forschen. Wir wünschen lange Telomere.

STEFAN KUZMANY

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