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Archiv-Artikel

die schlimmste aller sommerplagen: herrenlose wecker

Um fünf Uhr dreißig, o ja, um fünf Uhr dreißig die noch müden Lider heben zu müssen, ist bitter, sehr bitter. Greift doch eine der schlimmsten Sommerplagen wieder einmal um sich: Menschen fahren in den Urlaub und vergessen, die Automatik ihres Weckers auszuschalten. Der Wecker steht neben dem Bett, das Bett neben dem Fenster, das Fenster weit auf. Jeden Morgen um fünf Uhr dreißig piepst und sirrt und gellt das unerbittliche Maschinchen und bohrt seinen immer lauter werdenden Ton ins noch schlaftrunkene Gehirn. Jetzt aufstehen und ans Fenster treten? Ach was! Es hilft doch nichts. Es wird schon vergehen, bald ist es vorbei … – zehn Minuten, zwanzig Minuten, es durchdringt alle Kissen, alle Decken, es ist gnadenlos, es reißt, es zerrt. Also doch aufstehen und herausfinden, wo es herkommt? Die Tür eintreten, den Wecker aus der Wand reißen, zu Boden schleudern und zerstampfen! Ach, es wär zu und zu schön … Schon dreißig Minuten, es ist erst sechs Uhr, zu früh um sich aufzurappeln, aber morgen … morgen todsicher … Chrr …