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die kinderfrageWas kommt nach dem Universum?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Margaretha, 5 Jahre alt.

Liebe Margaretha, das ist eine sehr schöne Frage. Um das Danach zu ­verstehen, hilft es manchmal, über das Davor nachzudenken. Vor sehr langer Zeit, so lange her, dass es damals noch keine Menschen gab, ist das Weltall entstanden. Deine Eltern, Kühe, Bananen, Bäume, Krankheiten und sogar die Atemluft – das alles kam erst sehr viel später. Diesen Moment, als das Universum geboren wurde, nennen wir den Urknall. Was vor dem Urknall war, weiß niemand. Es war ja auch niemand dabei. Und – um auf deine Frage zurückzukommen – so ist es auch mit dem Danach.

Weil ich selbst kein gutes Bild habe, um es besser zu beschreiben, habe ich mit Tobias Bohnhardt gesprochen. Er leitet das Schülerlabor des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums, ist also so eine Art Experte in Sachen Weltall. Und keiner von diesen Erwachsenen, die einem Fragen so beantworten, dass man nichts versteht. Von ihm soll ich dir sagen, dass du dir das Universum wie einen riesengroßen Luftballon vorstellen sollst. In diesem Ballon sind Galaxien, Sterne und Planeten – im Prinzip alles, was du am Nachthimmel sehen kannst. Und irgendetwas pustet diesen Ballon immer weiter auf. Von uns aus kann man aber leider nicht sehen, was das ist. Das liegt daran, dass wir so tief im Luftballon stecken, dass wir seine Ränder nicht sehen.

Außerhalb des Ballons ist also vielleicht gar nichts. Oder etwas ganz Neues. Aber da könnten auch viele andere Ballons sein, die innen ganz anders aussehen als unser. Zusammengefasst: Weil niemand weiß, was außerhalb unseres Universums ist, und weil niemand das Ende des Universums erlebt hat, kann niemand deine Frage wirklich beantworten. Außer vielleicht mit einem ehrlichen: „Ich weiß es nicht.“ Das ist tatsächlich oft die richtige Antwort auf kluge Fragen wie die deine.

Dass es niemand weiß, ist ein bisschen lustig. Denn Erwachsene sind oft ja sehr gut darin, sich die Zukunft auszumalen, und noch besser sind sie darin, sich Sorgen über die Zukunft zu machen. Aber wenn es dann keine klare Antwort gibt, sind sie doch immer wieder ratlos.

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de

Deshalb ist es vielleicht am besten, wenn du dir einfach selbst überlegst, was nach dem Universum kommen könnte. Vielleicht malst du auf, an was du so denkst. Falls du einen Sternenprojektor hast, könntest du diesen ja dazu anschalten. Das Bild kannst du dann deinen Eltern zeigen. Vielleicht haben sie sich auch schon Gedanken gemacht und sind gespannt, was du dir vorstellst. Enno Schöningh

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