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Großstadtsinfonien

Als Walter Ruttmanns Film „Berlin. Die Sinfonie der Großstadt“ 1927 in die Berliner Kinos kam, war für die Kritiker schnell klar: Hier ist ein Großstadtfilm entstanden – rhythmisch, schnell, expressionistisch. „Ein Kontrapunkt musste entstehen aus dem Rhythmus von Mensch und Maschine“, schrieb Ruttmann. „Und wenn es mir gelingt, die Menschen zum Schwingen zu bringen, sie die Stadt Berlin erleben zu lassen, dann habe ich mein Ziel erreicht.“

Doch nicht jeder war so begeistert wie die Kinogänger und Rezensenten, die Ruttmann zu einer schnellen Karriere verhalfen. Siegfried Kracauer etwa schrieb: „Hei, wie geschafft wird, wie die Bildstreifen durcheinander rasen, damit nur jeder Provinzler – und viele Berliner gehören zu dieser Sorte Provinzler – sich an der Raserei berausche, an der Konfusion, den Gegensätzen“.

75 Jahre später versucht sich nun Thomas Schadt an einer Neuinterpretation. Der Titel ist nur geringfügig verändert: „Berlin: Sinfonie einer Großstadt“. Ein Jahr lang hat Schadt das Berlin der großen und kleinen Leute beobachtet und versucht, den neuen Rhythmus der Stadt auf die Leinwand zu bekommen. Heute startet der Film in den Kinos. WERA

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