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Archiv-Artikel

die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

B

Bärenbrüder USA 2003, R: Aaron Blaise, Robert Walker

„Der 44. animierte Spielfilm aus dem Hause Disney erzählt von einem jungen Inuit, der den Tod seines Bruders rächen will - und in einen Bären verwandelt wird. Die Zeichner in der Disney-Filiale von Orlando, Florida gaben wirklich alles. Nach Entwürfen des Hamburgers Harald Siepermann zauberten sie tiefe Wälder und grandiose Bergketten, Gletscher und Wasserfälle aufs Papier, kolorierten Landschaften und wilde Tiere und die mystischen Rituale der amerikanischen Ureinwohner mit satt leuchtenden Farben. Traditionelle Handarbeit, Bild für Bild, detailversessen.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Casablanca OL, Maxx DEL, Apollo BHV

Before Night Falls USA 2000, R: Julian Schnabel, D: Javier Bardem, Olivier Martinez / spanische Originalfassung mit Untertiteln

„Biopic über das Leben des kubanischen Schriftstellers Reinaldo Arenas, eines glühenden Mitstreiters Fidel Castros, der seine Ideale aber bald verraten sah, in seinem Heimatland nicht publizieren konnte und wegen seiner offen ausgelebten Homosexualität stets vom Gefängnis bedroht war. Arenas floh 1980 in die USA, wo er einsam und nahezu unbekannt starb. Eindrucksvolles Künstlerporträt, das sich auf die Emotionen und die Homosexualität seines Protagonisten konzentriert, dessen politische Ambitionen aber nur am Rande streift. Visuell brillant, mit einem überzeugenden Hauptdarsteller, der einen wohlwollenden Blick auf die Zustände in Kuba wirft und das Individuum als Opfer der Verhältnisse in den Mittelpunkt stellt.“ (filmdienst) Cinema

C

Carolina USA/Deutschland 2003, R: Marleen Gorris, D: Julia Stiles, Alessandro Nivola

„Carolinas Familie ist ein durchgeknallter Haufen: der Vater ein Säufer, die Schwestern phantasiebegabte Prinzessinnen, die exzentrische Großmutter der Schrecken jeden Spießers. Carolina sehnt sich nach einem geregelten Leben, sie ist unzufrieden und allein. Dabei läge das Glück, in Gestalt von Nachbar Albert, vor der Haustür. Da Carolina das nicht erkennt, folgen Irrungen und Wirrungen. Einzig und allein die Besetzung vermag die Schwächen des Drehbuchs zu mildern: Vorhersehbarkeit und Sentimentalität sowie ein überholter Klassenstandpunkt, der Herkunft als Schicksal festschreibt.“ (tip) Cinema

The Company - Das Ensemble USA/Deutschland 2003, R: Robert Altman, D: Neve Campbell, Malcolm McDowell

„Alltag einer Ballettkompanie: Man trainiert, probt und tritt auf. Vor und hinter den Kulissen wird da geeifert und gelitten, geliebt und gestritten. Die meisten Darsteller in Robert Altmans Film sind im wirklichen Leben Tänzer beim Joffrey Ballet in Chicago. Einmal mehr legt der Regisseur viele Handlungsstränge aus, von denen er jenen um die Tänzerin Ry, gespielt von der beachtlich tanzenden Schauspielerin Neve Campbell, genauer verfolgt. Durch die Verletzung einer Kollegin rückt sie zur Primaballerina auf. Am klischierten Bild von der Ballettwelt wird zwar nur leicht, aber immerhin amüsant gekratzt, dafür ist das Kino um fabelhafte Tanzszenen reicher.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis, Casablanca OL

D

The Day After Tomorrow USA 2004, R: Roland Emmerich, D: Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal

„Nach einem gewaltigen Eisabbruch in der Antarktis bedroht eine meteorologische Kettenreaktion die Erde. Gigantische Sturmtiefs überziehen die nördliche Hemisphäre, schicken Twister nach L.A. und riesige Flutwellen nach New York. Als schließlich Blitzvereisung den Sekundentod bringt, kämpfen die letzten Überlebenden New Yorks um ein bisschen Hoffnung. Mit seinem Wechsel aus spektakulären Desasterszenen und kleinen menschlichen Dramen ist Roland Emmerichs neuer Film ein typischer Katastrophenfilm und einer der Besten dieses Genres. Trotz soliden Darstellern und überzeugenden, wenn auch nicht bahnbrechenden Effekten bleibt „The Day After Tomorrow“ aber die dramatische Auflösung seiner Kern-Katastrophe schuldig.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Wall OL

Dirty Dancing 2 USA 2004, R: Guy Ferland, D: Patrick Swayze, Mika Boreem

„„Dirty Dancing“ mit Patrick Swayze und Jennifer Grey - das war 1987. Der Nachschlag des Jahres 2004 verheddert sich in der Retroschleife. Im vorrevolutionären Kuba entdeckt ein cleanes amerikanisches Mädel die von karibischen Rhythmen gelockerten Körper. Mit kubanischem Tanzpartner beteiligt sie sich an einem Wettbewerb, verliebt sich ein bisschen, schnuppert einen Hauch Revolutionseuphorie und träumt weiter vom Gutmenschentum. Ausgebremst durch hölzerne Dialoge und andere Trivialitäten, bleiben die Tanzsszenen chancenlos.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL

E

Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros

„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen. Der von überzeugenden Hauptdarstellerinnen getragene Film fußt auf den persönlichen Erfahrungen seiner kolumbianischen Regisseurin und plädiert nachdrücklich für individuelle Lösungen.“ (filmdienst) Cinema

Ein Kater macht Theater USA 2004, R: Bo Welch, D: Mike Myers, Alec Baldwin

„Ein mannsgroßer sprechender Kater mit hohem Hut taucht bei zwei Kindern auf, die sich zu Hause langweilen, und verspricht ihnen Kurzweil und Spaß. Das führt in ein Fantasieland und zu großem Chaos. Witzlose und langweilige Komödie, die aus einem in Amerika populären Kinderbuch einen unnötig modernisierten Realfilm mit grellbuntem Kitsch, alberner Action und klischeehaften Figuren macht, der nur bedingt kindgerecht ist.“ Cinemaxx, CineStar, Cinespace

Elling - nicht ohne meine Mutter Norwegen 2003, R: Eva Isaksen, D: Per Christian Ellefsen, Christin Borge

Er ist einer der seltsamsten Filmhelden der letzten Jahre: Der Norweger Elling, der nur aus Ängsten und Phobien zu bestehen scheint und für den das ganz normale Alltagsleben jeden Tag aufs Neue wie eine Expedition in die fernste, fremdeste und bedrohlichste Wildnis erscheint.Wenn nun der zweite Film mit ihm als Titelheld in die Kinos kommt, dann ist dies keine Fortsetzung in dem Sinne, dass einfach versucht wird, nach dem gleichen Rezept noch einen Erfolg zu basteln. Das Prequel beginnt damit, dass Elling es sich bequem bei seiner Mama eingerichtet hat. Doch dann will diese unbedingt Urlaub auf Mallorca machen, die Flugtickets sind schon gekauft, und ehe sie ihn alleine in der Osloer Kälte zurücklässt, fährt er doch lieber mit. Es ist schon sehr witzig, wie dieses Nervenbündel auf den ganz normalen Wahnsinn des Massentourismus trifft, doch im Gegensatz dazu wird das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn als sehr liebevoll gezeichnet. Und langsam wird klar, dass die Mutter todkrank ist und alles versucht, damit ihr Sohn bei dieser Reise flügge wird und ohne sie weiterleben kann. Da ist seine Gestörtheit dann gar nicht mehr komisch, da spürt man, wie hart ihn der Tod seiner einigen Bezugsperson trifft. Da gibt es aber auch einige schöne Momente der Ruhe, in denen Elling endlich im Frieden mit sich und der Welt zu leben scheint. (hip) Schauburg, Casablanca OL

F

Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich

In „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) City

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City

50 erste Dates USA 2004, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Drew Barrymore

„‚50 erste Dates‘ handelt von einem wahren Traummann: Jeden Tag umwirbt Henry (Adam Sandler) die Frau seines Herzens, als hätte er sie gerade erst kennen gelernt. Für ihn selbst ist der Minnedienst freilich ein rechter Alptraum. Seine Angebetete (gespielt von Drew Barrymore) hat nämlich ein lädiertes Kurzzeitgedächtnis und vergisst ihn immer wieder. Sie ist zu beneiden: Denn Sandler hat sich zu seinem grenzdebilen Gesichtsausdruck den passenden Humor auf den Leib schreiben lassen und traktiert den Zuschauer mit Scherzen der bescheidensten Sorte, die er so leicht nicht vergessen kann. Nach und nach erkennt Regisseur Peter Segal zwar das romantische Potenzial seiner Geschichte - aber da hat der Zuschauer längst die Geduld verloren.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace

G

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock’n’ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und Schauburg, Gondel landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. Der Filmemacher traut sich hier wirklich etwas. (hip) Cinema

Das geheime Fenster USA 2004, R: David Koepp, D: Johnny Depp, John Turturro

„Als sei es nicht schon Horror genug, an einer Schreibblockade zu leiden, taucht im Leben des einst erfolgreichen Schriftstellers Morton ein geheimnisvoller Stalker auf, der behauptet, Morton habe bei ihm abgekupfert. Um sein Recht zu bekommen, geht er sogar über Leichen ... Subtil inszenierter Psychohorror nach Stephen King mit einem glänzend aufgelegten Johnny Depp.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

Gone with the Wind I Achtung Avantgarde: „Acht Filme von Christine Noll Brinckmann, Joyce Wieland, Kenneth Anger, Stan Brakhage, Bruce Conner, Cathy Joritz, Sharon Sandusky, Matthias Müller und Christoph Girardet, 52 Min., mit einer Einführung von Stefanie Schulte-Strathaus (Berlin). (Kommunalkino) Kino 46

H

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA/NZ 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

“Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ,Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) City

Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm USA 2004, R: Joe Johnston, D: Viggo Mortensen, Zuleikha Robinson

„Ein amerikanischer Kurierreiter tritt Ende des 19. Jahrhunderts auf einem Mustang als krasser Außenseiter bei einem lebensgefährlichen Langstreckenrennen durch Arabien an. Er trotzt Sandsturm und Sonnenglut, wilden Tieren und räuberischen Beduinen, bis zu seinem sensationellen Sieg gegen erfahrene Wüstenjockeys auf reinrassigen Araberrössern. Nicht auf adligen Stammbaum, Rasse, Religion oder Geschlecht, sondern auf Talent und Leistung kommt es an, lautet die Botschaft dieses prächtigen Abenteuerfilms.“ (tip) City, Cinespace

I

Im Dutzend billiger USA 2003, R: Shawn Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt

„Persönliche Karrierepläne der Eltern wirbeln einen perfekt eingespielten kinderreichen Haushalt durcheinander und sorgen bis zum sentimentalen Happy End für Verunsicherung. Remake einer populären Hollywood-Komödie aus den 1950er-Jahren, das ganz auf seinen hyperaktiven, wild grimassierenden Hauptdarsteller zugeschnitten ist und dabei letztlich nur beliebiger Slapstick-Komik Vorschub leistet.“ (filmdienst) City, CineStar, Cinemaxx OL / Originalfassung ohne Untertitel im Cinemaxx

In fremder Erde Deutschland 2000, R: Ayhan Salar

„„Bei fast jedem Flug der Turkish Airlines ist ein Sarg dabei“, sagt Mektube Tasci und meint das nicht symbolisch. Tasci besitzt ein islamisches Bestattungsinstitut in Hamburg und ist zugleich Hauptfigur in dem Dokumentarfilm „In fremder Erde“ des Bremer Filmemachers Ayhan Salar. Sterben in der Fremde ist für die meisten älteren Migranten ein großes Problem. Sei es, weil die traditionelle islamische Bestattung im Leintuch im Widerspruch steht zur deutsch-gründlichen Sargpflicht. Sei es, weil die Überführung in die Heimat oft sogar billiger ist als ein Begräbnis auf einem deutschen Friedhof. Sei es, weil sich die Migranten ihr ganzes Leben lang in Deutschland nie zu Hause gefühlt haben.Der Film, der weder wertet noch lamentiert, sondern einfach nur dokumentiertist sehr ruhig, mit vielen Beerdigungen, nüchtern und ohne Schnörkel.“ (taz) Atlantis

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum des Hongkong-Action-Kinos: ‚Kill Bill‘ liefert 1.000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben.“ (tip) City

Kill Bill: Volume 2 USA 2004, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, David Carradine

„Kongeniale Fortsetzung des meisterhaften ‚Volume 1‘. Tarantino führt alle losen Enden zusammen und spinnt den Rachefeldzug der Braut gegen Bill und dessen Killerkommando fort. Der ganze ‚Kill Bill‘ ist ein wildes vierstündiges Epos, ein Höllenritt durch den Spaghetti-Western, die Yakuza-Welt, das Hongkong-Kino, das Blaxploitation-Universum und die Noir-Melodramen der 40er, eine höchst kunstvolle Liebeserklärung an das dreckige, populäre Kino.“ (tip) Cinemaxx, CineSpace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ haben bislang wohl nur Elfenbeinjäger die Rüsseltiere erlebt.(bes) Imax

L

L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France

“Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. „ (Blickpunkt:Film) City

Les enfants terribles Frankreich 1950, R: Jean-Pierre Melville, D: Nicole Stéphane, Edouard Dhermite / Originalfassung ohne Untertitel

„Paul und Elisabeth lieben sich mit mehr als nur geschwisterlicher Liebe; ihre Liebe ist „exklusiv“, wenngleich sie sich ständig streiten. Der Roman von Jean Cocteau, der dieses wälsungenblutige Geschithte subtil und erlesen formuliert, ist von Melville ebenso subtil und durchaus überzeugend auf die Leinwand gebracht worden.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar einmal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) City

M

Mein Leben ohne mich Spanien/Kanada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman

“Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) City

Mein Name ist Bach Deutschland/Schweiz 2003, R: Dominique de Rivaz, D: Vadim Glowna, Jürgen Vogel

„Im Mai 1747 trifft Friedrich II von Preußen Johann Sebastian Bach. Eine Marginalie nur, doch die Schweizer Regisseurin de Rivaz nutzte die Chance für ein stimmiges, erhellendes Zeitporträt. Jürgen Vogel mimt den traumatisierten Despoten, Vadim Glowna das alternde Genie - während der eine unter seinem sadistischen Vater litt, hat der andere Probleme mit seinen konkurrierenden Söhnen. Eine Woche dauert die Begegnung dieser konträren Ikonen der Geschichte - Zeit genug für ein spannendes Psychogramm.“ (tip) Atlantis

Michel in der Suppenschüssel Schweden 1971, R: Olle Hellbom, D: Jan Ohlson

Lustiger Kinderfilm über die Erlebnisse und Streiche des kleinen Michel. Der Regisseur der Pippi-Langstrumpf-Filme durfte auch mal eine Reihe von drei Filmen über einen frechen Jungen drehen. Das Buch stammt natürlich von Astrid Lindgren. (hip) Schauburg

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Frankreich 2003, R: François Dupeyron, D: Omar Sharif, Pierre Boulanger

„Während der 1960er Jahre freundet sich ein 16-jähriger jüdischer Junge im Einwandererviertel von Paris mit einem alten muslimischen Lebensmittelhändler an, der für ihn zum Ersatzvater wird. Ein sympathisches, zwischen Märchen und Realität angesiedeltes Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz und Hoffnung, erzählt in schönen, einfachen Bildern mit viel Sinn für den Zeitgeist.“ (filmdienst) Atlantis, Casablanca OL

Monster USA 2004, R: Patty Jenkins, D: Charlize Theron, Christina Ricci

„In ihrem vielbeachteten Spielfilmdebut ‚Monster‘ erzählt die amerikanische Regisseurin Patty Jenkins die biografisch verbürgte Lebensgeschichte der Prostituierten und Serienmörderin Aileen Wuornos, die vor zwei Jahren hingerichtet wurde. Dabei verzichtet Jenkins‘ eindringliches Porträt einer verzweifelt nach einem normalen Leben greifenden Frau auf jegliche Monstrosität. Ex-Model Charlize Theron, für ihre Darstellung der Wuornos mit einem Oscar, einem Golden Globe und einem Silbernen Bären ausgezeichnet, hat sich einsatzfreudig in einen rotzenden, grobmotorischen Koloss verwandelt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, CineStar, Maxx DEL, Apollo BHV

Montags in der Sonne Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar

“Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) City

Musik für Hochzeiten und Begräbnisse Norwegen 2002, D: Unni Straume, D: Lena Endre, Goran Bregovic

„Traumatisiert von Scheidung und Verlust des einzigen Kindes lebt Schriftstellerin Sara zurückgezogen in einem sterilen, weitläufigen Haus, das einst ihr Mann, der untreue Stararchitekt, für beide baute. Mit dem literarischen Erfolg ihrer bitteren Autobiographie kehren die Lebensgeister zurück, und Sara vermietet ihr Kellergeschoss dem charmanten serbischen Musiker Bogdan und seiner trinkfesten Zigeunerband. Als eines Tages ihr Mann wieder auf der Matte steht, überstürzen sich die Ereignisse. Starke DarstellerInnen und eigenwillige Bilder prägen die mitunter märchenhafte Atmosphäre im vierten abendfüllenden Spielfilm der norwegischen Regisseurin und Wahlitalienerin Unni Straume.“ (kino.de) Schauburg

Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins / Originalfassung ohne Untertitel

„Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ,Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (NZZ) City

N

Neues vom Räuber Hotzenplotz Deutschland 1978, R: Gustav Ehmck, D: Peter Kern, Barbara Valentin

Leider keine guten Nachrichten vom dummen, dicken Räuber, denn in dieser Fortsetzung des Kinderfilmklassikers von 1974 wird er nicht mehr von Gerd Fröbe verkörpert, sondern vom nicht weniger dicken, dafür aber nicht halb so witzigen Peter Kern. (hip) Kino 46

P

Peter Pan USA 2003, R: P. C. Hogan, D: Jason Isaacs, Jeremy Sumpter

„Die Realverfilmung von ‚Peter Pan‘ durch den australischen Regisseur P.J. Hogan kommt ohne Schnörkel als klassische kindgerechte Abenteuergeschichte daher, in der sich Peter hartnäckig weigert, erwachsen zu werden, Wendy die Ersatzmutter für die verlorenen Jungs abgibt und Pans fieser Widersacher Käpt‘n Hook vom ‚tickenden‘ Krokodil verfolgt wird. Dabei verbreitet der Film viel Retrocharme mit rosa Wattewölkchen und ist durchaus mit Fantasie und Schwung in Szene gesetzt. Störend wirken sich allenfalls die beiden jugendlichen Pin-Ups in den Hauptrollen aus.“ (tip) Cinemaxx

Der Prinz & Ich USA/Kanada/Tschechien 2004, R: Martha Coolidge, D: Julia Stiles, Luke Mably

„Ein schnöseliger dänischer Prinz verliebt sich während seines Studiums im amerikanischen Mittelwesten in eine resolute, herzensgute Kommilitonin, doch Standesdünkel und Kulturunterschiede verzögern das unvermeidliche Happy End. Schlicht entwickelte und uncharmant erzählte Komödie, die alle Qualitätskriterien unterläuft und durch die Arroganz, mit der ein amerikanischer Lebensstil propagiert wird, verärgert.“ (filmdienst) CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace

R

Der Ring des Buddha Deutschland/Schweiz 2000, R: Jochen Breitenbach

“Dokumentarfilm über einen Schweizer Geologen, der in den 50er-Jahren als erster Europäer durch Nepal reisen durfte, um es zu vermessen. Während der echte Toni Hagen das Land nun erneut bereist, um einen alten Freund zu suchen, illustrieren Rückblenden die Ereignisse von damals. Betulich-didaktisches Werk im Stil alter ethnografischer und didaktischer Filme, das in Dialogform nutzlos-gelehriges Detailwissen offenbart, aber weder Interessantes über Land und Leute von Nepal noch über den selbstherrlichen Erzähler zu berichten weiß.“ (filmdienst) Gondel

Runaway Jury USA 2003, R: Gary Fleder, D: John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Das Urteil“. Kurzkritik siehe dort Cinemaxx

S

Schultze Gets The Blues Deutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn

„Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ‚Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Casablanca OL

Scooby Doo 2: Die Monster sind los USA 2004, R: Raja Gosnell, D: Freddie Prinze jr. Sarah Michelle Gellar

„Sequel zur Live-Animations-Variante der Cartoonserie, in der die Mitglieder von Mystery, Inc. die Bösewichte ihrer früheren Abenteuer vertreiben müssen. Die erste Leinwandversion von ‚Scooby Doo‘ wurde ein großer Erfolg insbesondere bei jugendlichen Fans. Das Sequel gibt sich nun große Mühe, noch einmal nachzuladen. Insbesondere an den Figuren wurden gefeilt, womit sich ‚Scooby Doo 2‘ deutlicher von der Cartoonserie, auf der der Geisterjäger-Spaß beruht, absetzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Maxx DEL

Stalker UdSSR 1979, R: Andrej Tarkowskij, D: Alexander Kaidanowskij, Antonio Solonzyn

“Drei Männer starten zu einer Expedition in die “Zone“, die irgendwo hinter einer verödeten Industrielandschaft liegt: Ein verlassener, verbotener Bezirk, in dem vor 20 Jahren ein Meteor oder ein Atomschlag niederging und aus dem Soldaten, die das Terrain erkunden sollten, nicht zurückkamen. Die Reise der drei verirrten Seelen ins Reich der Toten, in diese Endzeit-Landschaften, wo Raum und Zeit zerfließen, ist ein Psychotrip, eine Prüfung. Mit melancholischem Ernst entwirft Tarkowskij eine seiner spirituellen Phantasmagorien, in denen es um moralische, philosophische und religiöse Fragen geht. Die suggestive Kraft dieses Films liegt in seinen dichten, schönen Bildern und seinen satten, dunklen Farben, in seiner assoziationsreichen, sinnlichen Geräusch- und Musikkulisse, in seinem Pathos und seiner fast meditativen Ruhe.“ (Wolf Donner) Kino 46

T

TGV Express Senegal/Frankreich 1997, R: Moussa Touré, D: Makéna Diop, Al Hamdou Traoré / Originalfassung mit Untertiteln

“Der Cuhaffeur Rambo fährt ein Dutzend Passagiere nebst ein paar auf dem Dach installierten Schafen mit seinem Car Rapide von Dakar nach Conakry. Die Route gilt als gefährlich, denn im Süden ist ein Aufstand ausgebrochen. Auf der Fahrt durch Steppe, Busch und Regenwald sind ständig neue Hindernisse zu überwinden, neue Abenteuer zu bestehen. Ein wahrer Mikrokosmos der senegalesischen Gesellschaft hat sich versammelt im kleinen Bus, in dem sich die Reisenden langsam näherkommen. Die Natur gibt dem spannend inszenierten Road Movie des Senegalesen Moussa Touré seinen grandiosen Rahmen und die Musik von Wasis Diop seine berückende Ambiance.“ (Neue Zürcher Zeitung) Kino 46

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax

Trassenkampf Bremen 2004, R: Konstanze Radziwill

Der Film erklärt, warum das Kino Cinema, in dem er gezeigt wird, noch steht! Denn das ganze Ostertorviertel wäre in den 70er Jahren beinahe abgerissen worden. Statt dessen hätte man jetzt eine hässliche Betonwüste im Herzen der Stadt, wenn damals nicht ein tapferer kleiner SPD-Ortsverein in den Kampf gegen gigantomane Städteplaner, Kapital und Filz gezogen wäre. Die Bremer Filmemacherin Konstanze Radziwill gehört zum Kreis der alten Viertelrecken um Dinné und gibt selber zu, sie habe einen parteiischen, ja sogar „ungerechten“ Film gemacht. Manchmal glorifiziert sie dabei etwas zu dicke: dass etwa Olaf Dinné zwischendurch auch auf dem Klavier herumklimpern muss, war nun wirklich nicht nötig. Aber das vergibt man der Regisseurin gerne, weil sie sich traut, mit solchen erfrischend subjektiven Kommentaren wie „Heimatvertreibung auf Bremisch“ auf jeden Objektivitätsanspruch zu pfeifen. „Trassenkampf“ ist ein politisches Lehrstück. Die Analyse ist wichtiger als das nostalgische Erinnern - dieses wird eher nebenbei mitgeliefert, wenn man etwa die alten Filmaufnahmen aus dem Viertel sieht oder die heute nette ältere Dame Hanna Ehmke von ihrem damaligen politischen Erwachen als Hausbesitzerin berichtet. (hip) Cinema, Kino 46

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax

Troja USA 2004, R: Wolfgang Petersen, D: Brad Pitt, Brian Cox

„Homer, der mit seiner Vorliebe für Waffen und Rüstungen ja eine Art von Bronzezeit-Porno schrieb, hätte sicher die werktreue Sorgfalt zu schätzen gewusst, mit der in „Troja“ all das polierte Geschirr eines gut ausgetatteten griechischen Kämpfers gezeigt wird – der Speer, der Schild, der Knieschutz, der Brustpanzer und der Helm – sowie das Zischen und Klirren, wenn die bewaffneten Männer aufeinander einhauen. Homer hätte auch die vielen Nahaufnahmen aus den Schlachten gemocht, die nach den heutigen Standards ziemlich überzeugend wirken (abgesehen von einigen Kung Fu Aktionen von Achilles, der wie Jackie Chan springt, kickboxt und mit dem Helm über seinen Schultern posiert.) Es gibt in „Troja“ einige aktuelle Bezüge, die sich auf den Eingriff der USA im Irak beziehen. Wie die „Illias“ steht auch „Troja“ dem Krieg ambivalent gegenüber. Er zeigt den Preis, der gezahlt werden muss und scheut sich nicht, wie viele der früheren Verfilmungen des trojanischen Krieges, auch das Hinmetzeln darzustellen. Und der Film vermittelt einen intensiven Eindruck von den Ermüdungserscheinungen des Krieges, davon, dass, egal wie gut sie gefilmt ist, eine Schlacht doch bald wie allen anderen aussieht und wie schwer es manchmal fällt, sich daran zu erinnern, wer überhaupt warum gegen wenn kämpft.“ (New York Times) Schauburg, Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Wall OL, Cinestar

Twisted - Der erste Verdacht USA 2004, R: Philip Kaufman, Ashley Judd, Samuel L. Jackson

„Ihr Sextrieb wird der schönen Ashley Judd zum Verhängnis, als ein Psychopath methodisch ihre Bettgefährten ermordet. Philip Kaufman ist kein Mann fürs Grobe. Der Regisseur von Filmen wie „Quills“ und „Die unendliche Leichtigkeit des Seins“, verstand es bislang noch immer, kommerzielle Hollywood-Unterhaltung mit künstlerischem Anspruch und psychologischer Finesse zu verfeinern. Doch „Twisted“ geriet ihm zum faden Standard-Krimi, den jeder x-beliebige TV-Regisseur genauso flach und trivial herunterkurbeln könnte. Es hilft leider auch nichts, dass Hauptdarstellerin Ashley Judd sexy und dazu charismatischer ist, als es das Drehbuch erlaubt. Andy Garcia als zwielichtiger Kollege und Samuel L. Jackson als väterlicher Mentor, beide sonst so verlässlich, spielen erfolglos gegen Klischees und Worthülsen an. Und die mit viel Tamtam gezündete Auflösung der erotisch aufgeheizten Tätersuche ist ein Rohrkrepierer: Die meisten Zuschauer dürften lange vor den Helden die Identität des Mörders erahnen.“ (Cinema) CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

U

Unterwegs nach Cold Mountain USA 2003, R: Anthony Minghela, D: Jude Law, Nicole Kidman

„Ein Soldat desertiert, um zu seiner Liebe und damit ins Leben zurückzukehren: Anthony Minghellas Kriegsepos erzählt vom Heldentum fern der Front. Im Vergleich mit seinem schwelgerischen Oscar-Abräumer ‚Der englische Patient‘ wirkt ‚Cold Mountain‘ geradezu spröde - und umso eindringlicher. Und er erinnert an die großen Vorbilder, denen sich der Regisseur verbunden fühlt: Wenn Ada harte Feldarbeit verrichten muss, ist sie ein Abbild von Scarlett O‘Hara in ‚Vom Winde verweht‘, das Massaker an einer Farmer-Familie könnte aus ‚Spiel mir das Lied vom Tod‘ stammen. ‚Cold Mountain‘ ist zeitloses Kino.“ (Cinema) City

Das Urteil - Jeder ist käuflich USA 2003, R: Gary Fleder, D: John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman

„In der packenden John-Grisham-Verfilmung stehen Gene Hackman und Dustin Hoffman erstmals gemeinsam vor der Kamera - als erbitterte Gegner in einem Waffenprozess, der außer Kontrolle gerät. Nach ‚Die Firma‘ und ‚Die Kammer‘ spielt Gene Hackman zum dritten Mal in einer John-Grisham-Adaption. Und bewegt sich mit seiner Figur erschreckend nah an der Realität: Vom Polizeibeamten bis zum Astrologen kann in den USA theoretisch jeder Jury-Berater werden, der eine gewisse psychologische Vorbildung mitbringt. ‚Das Urteil‘ hinterfragt ein abenteuerliches Justizsystem, in dem Emotionalität auf der einen und Geschäftskalkül auf der anderen Seite Gerechtigkeit garantieren sollen, nimmt die Überwachungshysterie nach dem 11. September und laxe Waffengesetze aufs Korn. Brisante Themen - die Regisseur Gary Fleder (‚Sag kein Wort!‘) so unterhaltsam verpackt, dass sogar hartgesottene Mitglieder der US-Waffenlobby National Rifle Association das Kino lächelnd verließen.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace

V

Van Helsing USA 2004, R: Stephen Sommers, D: Hugh Jackman, Kate Beckinsale

„Vampire, Werwölfe, Frankensteins Bestie und ein paar Figuren zwischen Shrek und Gollum: Der leichtherzige Horrormythen-Remix ‚Van Helsing‘ bietet Globalkino ohne Herz, Geist und Erzählung. Als Spiel mit volldigitalisierten Körpern, Schlössern und Landschaften dreht sich ‚Van Helsing‘ um den gleichnamigen Vampirjäger aus Bram Stokers ‚Dracula‘, der in Gestalt des ‚X-Men‘-Helden Hugh Jackman hier an der Seite einer furchtlosen Kampfgenossin in die Schlacht gegen Meister Dracula und das organisierte Böse eintritt. Nonsens, überlang und monoton.“ (tip)Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Vergiss mein nicht! USA 2004, R: Michel Gondry, D: Jim Carrey, Kate Winslet

„Ein von seiner Geliebten verlassener Mann will es ihr gleich tun und beauftragt ein Unternehmen, seine Erinnerungen an sie zu löschen. Zunächst gelingt dies, doch als es ans Löschen der schönen Erinnerungen geht, sucht sein Unterbewusstsein immer wieder Schlupflöcher und lockt die Löschtrupps auf falsche Fährten, die bis in seine Kindheit reichen. Eine aberwitzige Tragikomödie über den Vorstellungskomplex „Gedächtnis/Erinnerung“, deren überbordendes Buch unerschöpfliche Möglichkeiten bietet und mit immer neuen, ungeahnten Wendungen konfrontiert. Getragen von überzeugenden Darstellern, eröffnet der Film einen philosophischen Liebesdiskurs und jongliert virtuos mit dem Potenzial des Kinos.“ (filmdienst) Gondel, Casablanca OL

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

W

Was das Herz begehrt USa 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton

„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) City

Was nützt die Liebe in Gedanken Deutschland 2003, R: Achim von Borries, D: Daniel Brühl, August Diehl

“An einem Wochenende im Sommer 1927 erschießt sich ein junger Mann, nachdem er seinen Geliebten getötet hat, den er an seine 16-jährige Schwester verlor. Sein Freund, mit dem er einen ,Selbstmörderclub‘ gründete, steigt rechtzeitig aus dem schwärmerischen Todes-Abkommen um Liebeserfahrung und -verlust aus. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in der Weimarer Republik für Aufsehen sorgte, verbindet der hervorragend fotografierte und gespielte Film ein realistisches Stimmungsbild mit philosophischer Weltbeschreibung, wobei er die entwurzelten Jugendlichen präzise konturiert und ihr ebenso verklärtes wie hysterisches Ringen um Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung als zeitlose Suche nach Orientierung und Lebenssinn deutet.“ (filmdienst) City

Who‘s that Knocking at my Door USA 1965-68, R: Martin Scorcese, D: Harvey Keitel, Zina Bethune / Originalfassung mit Untertiteln

„Trotz seiner Arbeit mit namhaften Regisseuren und dem Dauerlob der Filmkritik hat Keitel nie großen Star-ruhm erlangt - der Grund dürfte in seinem Rollenrepertoire liegen, das sich zwischen kleinen Schurken, verkommenen Cops und ähnlich verzweifelten Existenzen bewegt und ergo wenig für eine glanzvolle Hollywoodrepräsentanz geeignet war und ist. „Who‘s Knocking“ ist zugleich der erste Film des diabolischen Duos Scorcese/Keitel: Wie später in “Mean Streets/Hexenkessel“ und „Taxi Driver“, lebt und leidet Keitel einen zweitklassigen Macho in Little Italy, geprägt durch die schäbige Männerwelt des Gettos mit ihrer Doppelmoral aus Jungfrauenverehrung und Hurerei.“ (taz) Kino 46

Der Wixxer Deutschland 2004, R: Tobi Baumann, D: Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka

„„Der Wixxer“ ist eine lustvolle Edgar-Wallace-Persiflage, die keine Peinlichkeit scheut. Da steht ein Butler mit Hitler-Bärtchen stramm, während Anke Engelke und Olli Dittrich so schauderhaft sächseln, dass man das Lispeln des Bösewichts geradezu als Wohltat empfindet. Beim komödiantischen Dauerfeuer gelingen den Autoren und Mitspielern Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Oliver Welke sowie ihrem Regisseur Tobi Baumann zwar ein paar Treffer, doch dafür muss der Zuschauer zahllose krachende Rohrkrepierer über sich ergehen lassen.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL