die borussia-pleite : Visionen abgereichert
Die gute Nachricht für alle Borussiafans: Der Verein ist in Zukunft wieder mehr auf die Einnahmen des Ticketverkaufs angewiesen. Jetzt haben die Stadionbesucher wieder mehr Macht über ihren Club. Manager Meier nennt, wenn er nach dem Wert der Marke Borussia sucht, den europäisch höchsten Zuschauerschnitt von fast 79.000 als „größten Zeugen“ für die Strahlkraft des BVB.
KOMMENTAR VON ELMAR KOK
Bezeugen können die Zuschauer das Missmanagement von Vereinschef Gerd Niebaum und Manager Meier. Fast 120 Millionen Euro Schulden hat der Verein seit dem Börsengang im Jahr 2000 angehäuft. Der BVB muss sich noch einmal Geld leihen, um aus der Finanzmisere herauszukommen. Der Verein hat nur noch die Zuschauereinnahmen, die er verpfänden kann. Sei es über eine Anleihe oder über den Rückkauf des Stadions über eine Kapitalgesellschaft. Die Zuschauer können über Wohl und Wehe ihres Vereins mitentscheiden, indem sie ins Stadion gehen, oder eben nicht. Insofern ist bei den Dortmundern alles wie vor dem Börsengang. Wenn Manager Meier bei der Vorstellung schlechter Zahlen davon spricht, „das schmerzhafte am Börsengang ist manchmal die Verpflichtung zur Transparenz“, können sich die Fans und Vereinsmitglieder der Borussia nur darüber ärgern, dass sie ihre Verantwortlichen nicht wie früher per Abstimmung in die Wüste schicken können. Aber sie müssen ja nicht ins Stadion gehen.