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die anderen

Zum Tode zweier englischer Fußballanhänger in Istanbul meint das niederländische Algemeen Dagblad: Der Zwischenfall zeigt, dass Auswüchse um populären Sport noch immer nicht zu kontrollieren sind. Es scheint Misstrauen gegenüber Anhängern englischer Clubs weiterhin gerechtfertigt, auch wenn nur kleine Gruppen von ihnen für Fehlverhalten verantwortlich sind. Nach Istanbul liegt von vornherein ein schwerer Schatten über der Organisation der Europameisterschaft 2000. Bleibt zu hoffen, dass die Behörden in Belgien und den Niederlanden nicht nur mit beschwörenden Appellen auf die Ereignisse in der Türkei reagieren, sondern sie ernst nehmen.

Die Moskauer Iswestija zu den belasteten Beziehungen Russlands zu Westeuropa: Im Westen erregen abgeschnittene Ohren und Köpfe nur für kurze Zeit Aufsehen – Verständnis für die russische Politik in Tschetschenien ist so nicht zu gewinnen. Deshalb muss man unverzüglich auf Argumente wie „Europa wird sich niemals von uns entfernen“ verzichten. Was ist denn, wenn es Europa doch riskiert? Hat jemand den Preis einer internationalen Isolierung Russlands konkret in Dollar gemessen? Die neue Mode, die Welt mit Waffendemonstrationen an die russische Stärke zu erinnern, hat die Ausländer zwar beeindruckt. Sie kann aber nicht von der Gerechtigkeit der Sache überzeugen.

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