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die anderen

Über die Wahl von Angela Merkel zur CDU-Vorsitzenden schreibt die italienische Zeitung Corriere della Sera: Das christdemokratische Volk applaudiert begeistert, klatscht und jubelt, als wäre es von einem Albtraum befreit worden, glücklich, wieder eine Führungsperson gefunden zu haben. „Angie“ Merkel, das Mädchen aus dem Osten, die noch vor zehn Jahren hoffte, so ihre Worte, einmal im Rentenalter Amerika besuchen zu können. 75 Minuten, um einer in die Knie gegangenen Partei Stolz und Vertrauen zurückzugeben. Die CDU bescherte ihr bei der Wahl zur Vorsitzenden ein Plebiszit. Man ist versucht zu sagen: eine Mehrheit wie im real existierenden Sozialismus.

Die britische Zeitung Independent meint zum CDU-Parteitag: Frau Merkel ist die liberalste Vorsitzende, die die CDU jemals hatte, und der neue Generalsekretär ist aus ähnlichem Holz geschnitzt. Dagegen steht der Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz so weit rechts, wie es außerhalb Bayerns für einen Vertreter einer Volkspartei überhaupt nur möglich ist. Frau Merkels Rede war ein Drahtseilakt. Bei der kommenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen greift die CDU auf fremdenfeindliche Slogans zurück, um Wähler anzuwerben. Dass Frau Merkel für solche Taktiken nicht viel übrig hat, weiß jeder, doch in Essen stimmte sie trotzdem in den populistischen Chor gegen die neuen Gastarbeiter mit ein.

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