die anderen :
Die liberale österreichische Tageszeitung Der Standard kritisiert das Vorgehen der UN in Sierra Leone: Die Vereinten Nationen stolpern in Afrika von Blamage zu Blamage. Nach den dramatisch fehlgeschlagenen UN-Auftritten in Somalia und in Ruanda, die hunderttausende Menschen dem Verderben auslieferten, droht der UN in Sierra Leone die nächste Schlappe. (...) In dem fast zehn Jahre dauernden Bürgerkrieg wurde von den RUF-Kämpfern nahezu jede denkbare Gräueltat begangen, die UN stufte den Krieg als einen der blutigsten in der Geschichte ein. Solchen Verbrechern mit einer schlecht ausgerüsteten Blauhelmtruppe entgegenzutreten ist gefährlicher Unsinn.
Zum gleichen Thema schreibt die Turiner Zeitung La Stampa: In Sierra Leone kämpft man aus sehr handfesten Gründen, ganz konkret: Es geht um die Diamanten des Landes. Es ist dies die afrikanische Finsternis, ein permanentes Verbrechen: Die Macht ist mit dem Reichtum verquickt, der Reichtum braucht die Macht. ... Aber eine unangenehme Frage bleibt: Warum kommen die Schiffe, die Flugzeuge, die Fallschirmjäger und die notwendigen Gelder immer erst dann, wenn es westliche Bürger in dem Land zu retten gilt, Geschäftsmänner oder Funktionäre aus ihren klimatisierten Büros oder Hotels, nie aber dann, wenn es um die Durchsetzung des Friedens geht?
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