die anderen:
Zur Diskussion um Maßnahmen gegen rechte Gewalt schreibt Klaus von Dohnanyi in der Wochenzeitung Die Zeit: Unsere Debatte über den Umgang mit neonazistischer Gewalt ist oft mehr geprägt vom Schatten der Vergangenheit als von nüchterner Sicht auf die heutige Wirklichkeit. So kommt es, dass grundsätzliche Irrtümer, ja sogar versteckte Unehrlichkeiten uns dort im Wege stehen, wo wir wirksame Lösungen gegen die Gewalttaten einer sehr kleinen Minderheit suchen. Unzulässig scheint mir allerdings das Argument, die rechte Gewalt schade dem Wirtschaftsstandort Deutschland im Ausland. Sie tut es. Doch abgesehen davon, dass die „Rechten“ das nicht kümmert, geht es bei dem Kampf gegen „rechts“ um Humanität, um Toleranz und Zivilität. Und diese Werte sind – Wirtschaft hin, Wirtschaft her – unsere höchsten Güter. Liberal ist, wer die Freiheit der Menschen schützt. In Gemeinden, in denen einige wenige die anderen Bürger – ob einheimisch oder nicht – terrorisieren, gibt es heute keine Freiheit mehr. Das geltende Recht mag theoretisch ausreichend sein, die Rechtspraxis ist es sicher nicht. Schärfen wir also unsere Waffen. Seien wir ehrlicher über die Ursachen der Gewalt. Und verleugnen wir nicht die demokratische Haltung der großen Mehrheit der Deutschen.
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