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die anderen

Zur Militäraktion Manilas gegen die Geiselnehmer auf Jolo schreibt die römische Zeitung La Repubblica: Trotz der Kritik aus dem Ausland scheint es doch, dass der Beweis der militärischen Stärke positive Effekte für das Ansehen des philippinischen Präsidenten hat. Dessen Popularität war zu Hause auf ein historisches Minimum gesunken. Von allen Seiten wurde ihm Unfähigkeit und Weichheit im Umgang mit der Geiselkrise vorgehalten. Alle philippinischen Zeitungen begrüßen die Entscheidung des Präsidenten zum Militärschlag, und selbst die Börse in Manila registriert ein Aufbäumen der Kurse, wie man es seit vielen Monaten nicht mehr gesehen hat.

Le Monde aus Paris kommentiert: Der Militärangriff birgt angesichts der spannungsgeladenen Situation viele Risiken: Die Regierung in Manila hat nicht Unrecht, zu befürchten, dass die Millionen von libyschen Dollar, die bislang für die Befreiung der Geiseln bezahlt wurden, die Instabilität auf Jolo eher fördern, als dazu beizutragen, die wirtschaftliche Situation der Region zu verbessern. Auch die USA tragen Mitverantwortung für die Verschlechterung der Situation im Krisengebiet: Von Anfang an haben sie die Vermittlungsrolle des libyschen Revolutionsführers missbilligt und Präsident Estrada vielleicht sogar zu der militärischen Operation ermuntert.

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