die anderen:
Mlada fronta Dnes aus Prag meint zur Volkszählung in China: China steht vor einer kolossalen Aufgabe: Um zu erfahren, wie viele Einwohner das bevölkerungsreichste Land der Erde eigentlich hat, sind sechs Millionen Volkszählern unterwegs. Es geht aber nicht nur um die Statistik: Jedem Chinesen sollen 21 intime Fragen vorgelegt werden, deren Antworten vertraulich behandelt werden sollen. So soll unter anderem der durchschnittliche Stellenwert einer Toilette errechnet werden. Mehr Befürchtungen wecken die Angaben über den Nachwuchs – viele Chinesen befürchten bei der Entdeckung eines nicht registrierten Kindes behördliche Sanktionen.
Zum selben Thema meint La Stampa aus Turin: Die Ergebnisse der chinesischen Volkszählung werden nicht nur für das Land selbst, sondern auch für die ganze Welt wichtig sein. In einem Jahr dann werden wir nicht nur wissen, wie viele Chinesen es gibt, sondern auch, wie reich oder arm sie sind. Die Antwort hat große Bedeutung, weil heute die ganze Welt auf ein rasches Wirtschaftswachstum des Landes wettet und davon träumt, einen Fuß in diesen enormen Markt zu setzen. Die Volkszählung wird diesem Traum eine sicherere Grundlage verschaffen oder ihn zerstören. Auf jeden Fall ist sie der Beginn einer neuen Wahrnehmung Chinas.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
