die anderen:
Zur Entwicklung im Nahostkonflikt meint La Repubblica aus Rom: Als Jassir Arafat Ariel Scharon zur Regierungsbildung gratulierte, wünschte sich Arafat eine Wiederaufnahme der Verhandlungen, ohne dabei weiter darauf zu bestehen, dass die Gespräche an dem Punkt wieder aufgenommen werden, an der sie die Regierung Barak seinerzeit beendet hatte. In seiner Antwort wünschte sich Scharon ein Treffen, „um die Gewalt zu beenden“ – ohne dabei vorzugeben, das Ende der Gewalt sei eine Vorbedingung für die Wiederaufnahme der Kontakte. Das sind kleine Schritte vorwärts, aber Zeichen eines gemeinsamen Willens, wieder miteinander zu sprechen.
Le Monde aus Paris kommentiert den „Zusammenbruch“ der Wirtschafts-Weltmacht Japan: Das japanische Modell wird von Grund auf in Frage gestellt. Mehrere Lektionen können aus einer langen Deflationsperiode gezogen werden. Zunächst einmal, und das hat für die gesamte Welt Gültigkeit: Die Finanzglobalisierung hat neue Spielregeln gesetzt, die sehr hart sind. Sie gelten für diejenigen, die im Rennen bleiben wollen. Der Fall Japan zeigt auch, dass Industriemacht allein nicht ausreicht, um sich in einem Weltkapitalismus leicht zu entfalten, der mehr und mehr von den Finanz- und Servicemärkten beherrscht wird.
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