die anderen:
Die österreichische Kronenzeitung meint zum Ausstieg der USA aus dem Klimaschutzabkommen: Auch der sonst so forsche Gerhard Schröder holte sich in Washington kalte Füße und erfuhr dabei, wie eng Bush die Welt sieht. Als der deutsche Kanzler in Washington die europäischen Bedenken gegen eine Aufkündigung des Kioto-Abkommens zur Verringerung der Treibhausgase durch die USA äußerte, stieß er auf eine brutale „Amerika über alles“-Gesinnung. Die wird allerdings weniger von idealistischen Wallungen bestimmt, sondern von den Interessen jener Konzerne, die Bushs Wahlkampf bezahlt haben. In Washington ist jetzt jeder Tag Zahltag.
Die unabhängige französische Tageszeitung Le Monde zum selben Thema: Die Weigerung der Regierung Bush, sich durch geschlossene Vereinbarungen zu binden, ist kein Isolationismus, sondern eine brutale Form des Unilateralismus, einer Diplomatie des „So und nicht anders“. Bush schwächt die Glaubwürdigkeit amerikanischer Versprechen, da die USA zu den Unterzeichnerstaaten des Protokolls von Kioto gehören. Außerdem geben sie der Welt ein beklagenswertes Beispiel. Bushs Weigerung, Verantwortung zu übernehmen, lässt sich nicht rechtfertigen. Zur Missachtung der internationalen Gemeinschaft kommt eine unverantwortliche Haltung hinzu.
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