die anderen:
Im Focus meint Harald Schmidt zum Thema Faulheit: Unserem Kanzler ist zuzustimmen. Es gibt kein Recht auf Faulheit. Es gibt eine Pflicht zur. Schon in aller Herrgottsfrühe sind unsere öffentlichen Nahverkehrsmittel überfüllt und die Autobahnen verstopft. Bienenfleißige Menschen emsig auf dem Weg zur Arbeit, hurtig aus den U-Bahn-Schächten zu ihren Arbeitsplätzen strömend. Braucht es da nicht mehr Faulenzer, die einfach liegen bleiben und sich noch mal rumdrehen? Einfach aus Gründen der Lebensqualität? Der Kanzler selbst scheint unter dem derzeit gefährlichsten Druck zu stehen, dem am Wochenende-muss-man-was-unternehmen-Druck. Beispiel Ostern: Legen Kanzlers die Beine hoch und schauen sich ihr Volk im Fernsehen im Stau an? Denkste! Venedig muss es sein. Also sehen wir ein Foto vom Kanzler, im Mantel auf einer Caféterrasse, ringsum viele Stühle frei. Kann sein, dass das Sicherheitsgründe hat, wir vermuten eher: zu kühl. Bei solchen Temperaturen sitzt kein Italiener draußen. Möchten mal wissen, wer Dienstag entspannter zur Arbeit kam: der Ausgeruhte von der Couch oder der Durchgefrorene nach all dem Stress mit Pilotenstreik, Gepäckband und Verspätung. Was Deutschland jetzt braucht, ist ein Bündnis für Faulheit. Sonst stehen hier auch bald die Straßen unter Wasser.
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