die anderen:
Zur Europareise von George W. Bush meint der italienische Corriere della Sera: Der Präsident der Vereinigten Staaten hat den Europäern und Moskau nicht nur eine Visitenkarte überreicht, sondern eine neue Doktrin, die Bush-Doktrin. Sie skizziert eine neue Weltordnung und könnte seine Präsenz in Europa stärken, die EU stark beeinflussen, einer Achse Russland–China zuvorkommen, die weltweite Vorherrschaft Washingtons bestätigen. Für die EU würde das Projekt Vor- und Nachteile bringen. Aber für Russland wäre es eine große Unbekannte: Moskau würde Gefahr laufen, der arme und schwache Vetter eines Clubs der Reichen und Mächtigen zu werden.
Der Guardian aus London sieht Bush weniger euphorisch: Wenn Bushs Europa-Reise irgendetwas bewiesen hat, dann dass Charme keinen gesunden Menschenverstand ersetzen kann. Die Entdeckung, dass Mr. Bush fähig ist, über kurze Strecken ohne Manuskript zu sprechen, wurde ernsthaft als Beweis dafür gewertet, dass „dumme“ Menschen eben doch nicht US-Präsident werden können. Aber am meisten geschmeichelt fühlte sich noch Putin. „Ich habe diesem Mann in die Augen gesehen“, erklärte Bush feierlich, „und ich fand ihn sehr ehrlich und vertrauenswürdig.“ Bei so viel Naivität hat Putin sein Glück wahrscheinlich kaum fassen können.
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