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die anderen

Den Beschluss des Bundestags über den Ausstieg aus der Atomkraft binnen 20 Jahren kommentiert die Moskauer Tageszeitung Wremja MN: Die Annahme des Gesetzes zwingt die Atomindustrie, die Vorgaben der Regierung zu befolgen und auf die konservative Opposition zu hoffen. Deren Hauptbedenken: Atomkraftwerke zu schließen ist nicht schwierig, doch woher soll der Ersatz für die billige Kernenergie kommen? Deutschland muss nun teure Kohlekraftwerke bauen und die Energie von Sonne, Wasser und Wind besser nutzen. Im äußersten Notfall könnte man Strom bei den Franzosen kaufen, die weiterhin auf Atomkraftwerke setzen.

Zur Aufkündigung des ABM-Vertrags durch die USA meint die niederländische Volkskrant: Russland reagierte zurückhaltend, China eher lasch mit dem Argument „wir können doch nichts dagegen tun“. Auch in Europa blieb der Schaden begrenzt auf etwas Geraune bei den Franzosen und Enttäuschung bei den Skandinaviern. Die Art und Weise, wie Präsident Bush mit dem ABM-Vertrag umgeht, ist beunruhigend. Der einseitige Rückzug aus dem Vertrag kennzeichnet die heutigen Verhältnisse in der Welt. Wenn es um lebenswichtige Fragen geht, wie etwa die Verteidigung durch Raketen, entscheidet allein Amerika.

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